
Um das Ziel der All Electric Society schneller zu erreichen, braucht es echte Beschleuniger bei der Umsetzung von Lösungen für die Energiewende. Digitalisierung, Standardisierung und Automatisierung sind dabei die entscheidenden Hebel. Auch künstliche Intelligenz bietet inzwischen ganz neue Möglichkeiten, sei es im Anlagenbau oder beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Wie KI und datengetriebene Lösungen Unternehmen künftig voranbringen, zeigen Eplan und Rittal auf der „The Smarter E Europe“ in München. Ein Messehighlight ist die neue Systemplattform „RiLineX“ von Rittal. Mit ihr lässt sich der Aufbau von Stromverteilungslösungen mit einer Zeitersparnis von bis zu 75 Prozent beschleunigen.
Eplan und Rittal treiben industrielle Automatisierung durch künstliche Intelligenz voran
„KI-Leadership und Software-Kompetenz in der Kombination mit tiefem Industrie-Fachwissen sind die relevantesten Hebel für eine neue Wachstumskurve und internationale Wettbewerbsfähigkeit von Industrieunternehmen“, sagt Prof. Dr. Niko Mohr, Vorstandsmitglied der Friedhelm Loh Group und CEO Rittal International und Rittal Software Systems. Er ergänzt: „Die Zukunft ist KI-getrieben. Eplan und Rittal treiben Industrial Automation mit AI voran und machen klar, wie diese Technologie morgen den Maschinen- und Anlagenbau nach vorne bringt.” Genau dieses Fachwissen wollen die beiden Unternehmen auch auf die Energiebranche übertragen.
Konkrete Anwendungsbeispiele für künstliche Intelligenz im Engineering
Die Fachbesucher erfahren, wie KI schon bald Ingenieure und Elektroplaner in der Energiewirtschaft bei ihrer täglichen Arbeit auf neue Weise voranbringen wird. Dabei geht es unter anderem um den Ausbau von Stromnetzen und dezentralen Energiesystemen. Eplan und Rittal haben bereits Anwendungsfälle entwickelt. Ein Beispiel ist die KI-gestützte Generierung von Montageplatten-Layouts auf Basis des Microsoft Azure Open AI Service. Gemeinsam mit Siemens arbeitet Eplan an einer weitreichenden End-to-End-Integration, die künftig den gesamten Engineering-Prozess digitalisiert und automatisiert. Gerade im Bereich der Automatisierungstechnik gibt es erhebliche Effizienzsteigerungen, wie zum Beispiel die Reduzierung der Planungszeit. Mit KI-gestützten Werkzeugen können Entwickler in wenigen Sekunden verschiedene Szenarien simulieren, für die sie früher Tage oder gar Wochen gebraucht hätten. Das spart nicht nur Zeit, sondern verbessert auch die Qualität der Ergebnisse erheblich. Das Ziel ist klar: Künstliche Intelligenz soll in bestehenden Lösungen für die spezifischen Anforderungen im Anlagenbau nutzbar gemacht und der gesamte Engineering-Prozess automatisiert werden.
Stromverteilung mit neuem Standard
Beträchtliches Verbesserungspotenzial für Anwendungen der Energiewende liegt auch in einer verbesserten Systemtechnik der Stromverteilung. Die Systemplattform „RiLineX“, eine neue 60-Millimeter-Sammelschienen-Systemplattform von Rittal, beschleunigt den Aufbau der Stromverteilung beispielsweise im Steuerungs- und Schaltanlagenbau mit einer Zeitersparnis von bis zu 75 Prozent bei der Montage. Das Unternehmen treibt mit einem konsequenten Plattformansatz die internationale Standardisierung voran und hat ein Ökosystem mit Technologiepartnern initiiert, die ‚Ready for RiLineX‘-Komponenten entwickeln, die direkt auf die Leiterplatte kontaktieren.
Partnerprojekt für standardisierte Ladesäule
„EcoG“ und Rittal zeigen zudem, wie „RiLineX“ den Ausbau der DC-Ladeinfrastruktur beschleunigt. Gezeigt wird ein Powerblock der zweiten Generation als Exponat mit anreihbaren CS Toptec Outdoor-Schränken, der die Systemkompetenz von Rittal mit der Software und den Ladesäulenkomponenten von „EcoG“ vereint. Der Powerblock verkörpert damit das gemeinsame Vorhaben, die zentrale Infrastruktur für DC-Ladeparks zu standardisieren und damit den Ausbau dieses wichtigen Bereichs der Energiewende deutlich zu beschleunigen.
Mit Engineering & Collaboration den Ausbau vorantreiben
Die Energiewende braucht neben Geschwindigkeit auch Effizienz und partnerschaftliche Zusammenarbeit über Ökosysteme hinweg. Rittal und Eplan zeigen mit dem Industry Standard Projekt „Trafostation“ und weiteren angedachten Projekten, wie der Standardisierungsgedanke die Basis für eine hochautomatisierte Fertigung von Schaltschränken sowie kompletten Trafostationen legt. Stärkere Digitalisierung, Standardisierung und Automatisierung sind die Antwort auf den Fachkräftemangel bei gleichzeitig weiter steigenden Auftragsvolumina rund um die Errichtung von Wind- und PV-Parks bis hin zum Netzanschluss. Zugleich gilt es, über verschiedene Ökosysteme hinweg partnerschaftlich zusammenzuarbeiten und Daten reibungslos auszutauschen. Das Denken in Wertschöpfungsketten und die Eplan Cloud Plattform machen dies möglich. Sie finden Eplan und Rittal auf der „The Smarter E Europe“ in München in Halle B5 am Stand 310.