
Standardisierte Steuerungslösungen stoßen zunehmend an ihre Grenzen. Anwender benötigen flexible Ansätze, die sowohl Effizienz als auch Qualität verbessern. Eine Nachrüstung programmierbarer Steuerungen mit KI-Funktionen eröffnet neue Möglichkeiten, ohne dass teure Cloud-Services oder zusätzliche Edge-Plattformen erforderlich sind. Genau hier setzt der Workshop „So rüsten Sie Ihre SPS mit KI-Funktionen auf“ von SSV Software Systems auf dem Automatisierungstreff 2025 an.
Praxisnahe Einführung in SPS und künstliche Intelligenz
Der Workshop findet am 14. Oktober 2025 im WTZ-Tagungszentrum Heilbronn statt. Teilnehmende erhalten einen Überblick über aktuelle Entwicklungen in der KI und im maschinellen Lernen. Dabei wird vermittelt, wie sich KI-Funktionalitäten als modulare Bausteine in bestehende Automatisierungslösungen integrieren lassen. Im Fokus stehen kosteneffiziente Methoden, die sich ohne externe Cloud-Dienste und ohne zusätzliche Hardware direkt mit der SPS verbinden lassen.
SPS über externe Kommunikationsschnittstelle erweitern
Im praktischen Teil zeigt SSV, wie sich nahezu jede programmierbare Steuerung über eine externe Kommunikationsschnittstelle oder über das Eingangsdatenbild mit KI-Funktionen aufrüsten lässt. Dazu werden sogenannte Soft-Sensoren eingesetzt, die an der SPS angebunden werden. Diese virtuellen Sensoren ermöglichen ein erweitertes Prozessabbild, das zusätzliche Informationen für die Steuerung liefert. Auf diese Weise lassen sich datenbasierte Entscheidungen vor Ort treffen, unabhängig von externen Plattformen.
Predictive Maintenance mit Autoencoder
Ein Anwendungsbeispiel im Workshop ist der Entwurf von Sensorik und ML-Modell für einen Predictive-Maintenance-Agent. Mit Hilfe eines Autoencoders werden Daten aus mechatronischen Komponenten verarbeitet, um Anomalien zu erkennen. Das Modell wird im Workshop Schritt für Schritt aufgebaut, trainiert und mit der SPS verbunden. Ziel ist es, Wartungsmaßnahmen frühzeitig einzuleiten und ungeplante Stillstände zu vermeiden.
SPS für Machine Vision nutzen
Ein weiteres Beispiel behandelt die Objektklassifizierung mit einem Convolutional Neural Network (CNN). Teilnehmende erfassen Bilddaten, trainieren ein Modell und testen die Ergebnisse direkt. Die gewonnenen Werte werden anschließend an die SPS übermittelt, sodass sich Machine-Vision-Anwendungen nahtlos in bestehende Steuerungsumgebungen integrieren lassen. Damit wird die SPS zu einem vielseitigeren Werkzeug in der Automatisierungstechnik.
Inhalte des Workshops im Überblick
- Einführung in KI-Methoden und maschinelles Lernen in der Automatisierung
- Softsensoren und virtuelle Sensorik als Erweiterung für SPS
- Entwicklung und Test von ML-Modellen mit praxistauglichen Tools
- Hands-on-Beispiele zu Anomalieerkennung und Machine Vision
- Umsetzung der Ergebnisse in einer realen SPS-Schnittstelle
Zielgruppe: Anwender und Entwickler im SPS-Umfeld
Das Workshop-Angebot richtet sich an SPS-Anwender, Automatisierungstechniker, Maschinen- und Anlagenbauer sowie Entwickler und Produktmanager. Teilnehmende erhalten ein Evaluierungskit, mit dem sich die erarbeiteten Lösungen direkt im eigenen Betrieb einsetzen lassen. Damit bietet der Workshop eine praxisnahe Weiterbildung, die die Hürden zur Nutzung von KI in der Steuerungstechnik erheblich senkt. Ausführliche Informationen zu den Workshop-Inhalten, die Teilnahmebedingungen sowie das Anmeldeformular sind auf der Veranstaltungswebsite des Automatisierungstreffs 2025 verfügbar.