
Trotz eines herausfordernden Umfelds hat die Jumo Unternehmensgruppe im Jahr 2024 einen Umsatz von 301 Millionen Euro erzielt. Das entspricht zwar einem Rückgang von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Es liegt aber deutlich unter dem Durchschnitt der deutschen Elektroindustrie, die ein Minus von 6,3 Prozent hinnehmen musste. „2024 war ein Jahr mit vielen Herausforderungen, von geopolitischen Unsicherheiten bis hin zu einer insgesamt schwachen Konjunktur. Dennoch ist es uns gelungen, zentrale Zukunftsprojekte voranzutreiben und unsere Marktposition zu behaupten“, betont CEO Dimitrios Charisiadis im Rahmen der Jahrespressekonferenz.
Strategischer Fokus auf Wachstum durch Neuentwicklungen und internationale Präsenz
Jumo hat eine langfristige Wachstumsstrategie entwickelt, die auf Systemen und Lösungen, Digitalisierung und Internationalisierung basiert. Das Unternehmen setzt verstärkt auf die Entwicklung ganzheitlicher Systeme und Lösungen für ausgewählte Kernbranchen wie Energie, Umwelt und Lebensmittel. Ein weiterer Schritt ist die fortschreitende Auslandsexpansion. So wurden zwei neue Tochtergesellschaften in Südkorea und Malaysia gegründet. Damit verstärkt der Hersteller seine Präsenz in den wachstumsstarken asiatischen Märkten und rückt noch näher an seine internationalen Kunden heran. „Wir sehen in der Verbindung aus intelligenter Automatisierung, digitalen Services und internationaler Nähe zu unseren Kunden einen klaren Wettbewerbsvorteil“, ergänzt Charisiadis.
Investitionen trotz Unsicherheiten auf stabilem Niveau
2024 wurde erneut in Maschinen, Anlagen und Werkzeuge investiert. In den vergangenen sechs Jahren sind weltweit Investitionen in Höhe von rund 121 Millionen Euro getätigt worden. In Deutschland liegt das geplante Investitionsvolumen für 2025 bei 28 Millionen Euro. „Diese Investitionen sind ein klares Bekenntnis zu unseren Standorten und zur Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens“, erklärt COO Dr. Steffen Hoßfeld. „Insbesondere unser neuer Produktionsstandort Sensilo stärkt unsere Produktionskapazitäten im Bereich der Sensorik und fügt sich somit perfekt in unsere Strategie als führender System- und Lösungsanbieter ein. Dieses Investment bietet Potential für weiteres globales Wachstum.“
Jumo Sensilo Werk in Fulda feierlich eröffnet
In Anwesenheit der Familie Juchheim und rund 340 geladenen Gästen wurde am 22. Mai 2025 das neue Sensilo-Werk in Fulda feierlich eröffnet. Der System- und Lösungsanbieter für industrielle Sensor- und Automatisierungstechnik hat dafür 47 Millionen Euro in das Gebäude investiert. Bis 2027 sollen weitere 21 Millionen Euro in Maschinen und Anlagen folgen. Mit einer Grundstücksfläche von 100.000 Quadratmetern bietet der Standort Potenzial für weiteres Wachstum. In dem neuen Werk werden auf einer Fläche von 13.000 Quadratmetern Temperatur- und Drucksensoren unter Reinraumbedingungen hergestellt.
Besonderer Wert wurde auf eine nachhaltige und autarke Energieversorgung gelegt. Dazu wurde eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert. Geothermie wird genutzt und die Abwärme der Maschinen zurückgewonnen. Eine Besonderheit und vielleicht weltweit einmalig: Der riesige Sprinklertank im Keller des Gebäudes dient als Energiespeicher. Mit der gewonnenen Abwärme wird hier das Wasser erwärmt und so Energie gespeichert statt sie verpuffen zu lassen. Mit Ausnahme von sehr kalten Wintertagen kann das Werk komplett ohne fossile Energieträger versorgt werden und arbeitet nahezu energieautark.
Sensilo-Werk: Von der Vision zur Realität
Gesellschafter Bernhard Juchheim betont: „Sensilo ist der größte Einzelbau in der Geschichte unseres Unternehmens. Das ist mehr als Beton, Stahl und Technik. Sensilo steht für das, was Jumo ausmacht. Für den Willen, Dinge voranzutreiben. Für die Fähigkeit, Generationen zusammenzuführen. Und für den Anspruch, mit unserer Technik nicht nur Märke zu bedienen, sondern Lösungen zu schaffen, die wirklich etwas bewegen.“
Er ergänzt: „Mit dem neuen Werk schaffen wir Raum im ganz wörtlichen Sinn. Raum für höhere Kapazitäten, Raum für neue Technologien, Raum für mehr Automatisierung und mehr Digitalisierung. Wir reagieren damit nicht nur auf aktuelle Anforderungen, wir denken vorausschauend. Denn wir wissen, die Nachfrage nach intelligenten, präzisen und nachhaltigen Lösungen wird weltweit weiter steigen. Gleichzeitig wird der Wettbewerbsdruck größer. Nur wer technologisch vorgelegt und seine Produktion kontinuierlich weiterentwickelt, kann im internationalen Vergleich bestehen. Und genau das tun wir heute, tun wir hier. Sensilo ist auch ein Bekenntnis zum Standort Fulda, ein Bekenntnis zur industriellen Wertschöpfung in Deutschland und ein Bekenntnis zur Verantwortung, die wir als Familienunternehmen tragen. Denn wir investieren hier nicht nur in Maschinen und Gebäude, wir investieren in Menschen, in Know-how, in gute Arbeitsplätze.“
Ausblick 2025: Jumo erwartet Jahr der Erneuerung und Fokussierung
Für das laufende Jahr zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich. CEO Dimitrios Charisiadis betont, dass sich die Nachfrage in den ersten Monaten bereits verbessert habe. Der Fokus liege nun klar auf Effizienz, Innovation und Kundennähe. „2025 ist für uns ein Jahr der Erneuerung“, so Charisiadis. „Wir wollen uns noch stärker fokussieren, unsere Prozesse weiter optimieren und unsere Kunden mit innovativen Lösungen begeistern.“ Die Erfolgsaussichten dafür stehen gut: Denn neben dem neuen Werk von Sensilo und der zunehmenden Digitalisierung sieht Jumo vor allem den globalen Ausbau des System- und Lösungsgeschäfts als zentralen Wachstumstreiber für die kommenden Jahre. Für das laufende Geschäftsjahr strebt das Unternehmen eine Umsatzsteigerung auf 352 Millionen Euro an.