Industrial AI, Prozessautomatisierung und Safety & Security im Rampenlicht
Industrielle Automatisierung: SPS 2025 empfängt rund 56.000 Fachbesucher
Freitag, 28. November 2025
| Redaktion
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Fast 56.000 Interessierte kamen auf die SPS 2025
Fast 56.000 Interessierte kamen auf die SPS 2025, Bilder: Tropal Media / Susanne Woggon

Künstliche Intelligenz, Software-defined Automation und natürlich Safety & Security standen im Mittelpunkt der SPS Smart Production Solutions 2025. Vom 25. bis 27. November kamen 56.000 Fachbesucher nach Nürnberg, gut 5.000 mehr als im Vorjahr. In den Gesprächen mit den 1.175 Ausstellern tauschten sie sich über ihre dringlichsten Herausforderungen aus. Dazu zählten die Automatisierung von Prozessen, Kostensenkungen für den deutschen Maschinenbau, um international wettbewerbsfähiger zu werden, Lieferketten-Resilienz, offene Systeme und die Erfüllung neuer Regularien wie die Maschinenverordnung, der Cyber Resilience Act und die Richtlinie NIS-2 sowie Energieeffizienz. „Die SPS bietet der Automatisierungsbranche nicht nur eine Plattform für Innovationen, sondern vor allem für den direkten Dialog. Hier trafen sich auch dieses Jahr wieder Experten, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, Trends zu diskutieren und Netzwerke zu stärken. Die Expo schaffte erneut einen Rahmen, in dem sich die Community weiterentwickeln kann: praxisnah, fokussiert und auf Augenhöhe“, betont Sylke Schulz-Metzner, Vice President SPS.

Trendwende: Positive Stimmung auf der SPS 2025 

Markus Arnold, Technical Director bei Copa-Data, zieht ein positives Fazit: „Auf der SPS 2025 hatten wir zwar weniger, dafür aber sehr hochwertige Neukontakte und eine rundum positive Atmosphäre.“ Die ausstellenden Unternehmen hatten sich von der Fachmesse für industrielle Automatisierung wichtige Impulse versprochen und wurden vielerorts nicht enttäuscht. So konstatiert Dimitrios Charisiadis, Geschäftsführer von Jumo, zum Messeverlauf SPS: „Mit unserem Wechsel in die Halle 7 in diesem Jahr haben wir einen klaren Zuwachs an Fachpublikum registriert, das ein qualifiziertes Interesse an unseren Produkten und Lösungen gezeigt hat. Wir haben mehr Angebotsanfragen registriert als geplant. Insofern ist die SPS 2025 gut für uns gelaufen, und ich bin positiv gestimmt für das Geschäftsjahr 2026.“

Reger Austausch über neue Automatisierungslösungen

Trotz widriger Witterungsbedingungen im Süden Deutschlands, parallel stattfindenden Veranstaltungen wie der Namur-Hauptsitzung und einer angespannten wirtschaftlichen Situation in diesem Jahr freuten sich zahlreiche Aussteller über gut besuchte Messestände und qualitativ wie quantitativ gute Leads. Es war eine zaghafte Aufbruchstimmung zu spüren. Auch die Unternehmensergebnisse großer Hersteller, die auf der SPS verkündet wurden, waren positiv und kündigen für das kommende Jahr weiteres Wachstum an. Felix Kranert, Vice President Marketing DACH bei Schneider Electric findet: „Die SPS ist die Pflichtveranstaltung der Automatisierungsbranche. Wer hier nicht ausstellt, existiert nicht. Sie bietet nicht nur maximale Sichtbarkeit, sondern auch den entscheidenden Austausch, der in herausfordernden Zeiten unverzichtbar ist.“ Jan-Philipp Liersch, Marketing Manager bei Mitsubishi Electric, fasst die Messe so zusammen: „Die SPS2025 war für Mitsubishi Electric ein voller Erfolg, mit vielen interessanten Gesprächen, Geschäftsabschlüssen auf der Messe und jede Menge neue Projekt-Ideen. Die SPS in Nürnberg hat sich auch in diesem Jahr als der Branchen-Treff bestätigt und weit über die Ländergrenzen hinaus Besucher angesprochen, um Innovationen und Highlights der Automatisierungstechnik zu erleben."

Produktionsanlagen mit digitalen Zwillingen und mittels Augmented Reality abbilden
Produktionsanlagen mit digitalen Zwillingen und mittels Augmented Reality abbilden

Künstliche Intelligenz als treibende Kraft der SPS 2025

Auf der Fachmesse drehte sich alles um die zunehmende Integration von künstlicher Intelligenz in industrielle Prozesse. Dabei stellten zahlreiche Aussteller konkrete Anwendungen vor: von KI-gestützter Qualitätsprüfung über adaptive Steuerungssysteme bis hin zu intelligenten Wartungslösungen, die auf Echtzeitdaten basieren. Dabei konnten die Besucher erleben, wie KI nicht nur einzelne Prozesse verbessert, sondern ganze Produktionssysteme neu denkt. Deutlich wurde vor Ort, wie wichtig der persönliche Austausch für die Weiterentwicklung von Industrial AI ist. So unterstreicht Marcus Bliesze, Vice President Marketing for Automation bei Siemens: „KI ist bereits fester Bestandteil vieler Anwendungen und eröffnet zugleich unzählige Möglichkeiten für die Zukunft. Heute sehen wir künstliche Intelligenz in zahlreichen Applikationen, die längst Alltag sind. Gleichzeitig bietet KI enorme Potenziale für neue Konzepte, die aktuell noch in der Proof-of-Concept-Phase stecken.“

Digitaler Zwilling schafft durchgängige Datenbasis 

Die interessierten Fachbesucher habe vor Ort erlebt, wie sich Theorie und Praxis sinnvoll durch anschauliche Live-Demonstrationen, fundierte Fachvorträge und persönliche Gespräche verbinden. Uwe Scharf, Managing Director Rittal, erklärt zum Abschluss der SPS 2025: „Die diesjährige SPS war für uns ein voller Erfolg, die große Zahl der Besucher zeigte Interesse insbesondere an durchgängig vernetzten Lösungen. Im Zentrum stand der digitale Zwilling, der sich als solide Datenbasis vom Engineering bis in die Fertigung auswirkt und hier für mehr Effizienz in den Prozessen des Steuerungs- und Schaltanlagenbaus sorgt.“ 

Start-up-Area und der „young INNOVATORS“-Stand für junge Unternehmen auf der SPS 2025
Start-up-Area und der „young INNOVATORS“-Stand für junge Unternehmen auf der SPS 2025

Wissensplattform, Networking-Hub und Raum für junge Talente auf der SPS 2025

Zusätzlich zu Industrial AI bot das umfangreiche Vortragsprogramm auf den vier Bühnen tiefgehende Einblicke in weitere aktuelle Themen rund um die Automatisierung. Am Gemeinschaftsstand „Automation meets IT“ begegneten sich klassische Automatisierung und moderne IT-Lösungen in einem inspirierenden Umfeld, das interdisziplinären Austausch förderte. Ebenso eindrucksvoll zeigten die Start-up Area und der „young INNOVATORS“-Stand mit jungen Unternehmen, wie viel kreative Energie und Innovationskraft in der Branche steckt. 

Makeathons auf der SPS 2025
Makeathons auf der SPS 2025

SPS 2025 rückt Nachwuchsförderung in den Fokus

Im Rahmen des zweiten SPS Makeathons hatten junge Talente die Gelegenheit, in interdisziplinären Teams an echten Aufgaben aus der Industrie zu arbeiten. Zusätzlich bot der Young Talents Day Guided Tours, Karriereberatung und eine Rallye als praxisnahes Erlebnis für Schüler, Studierende und Berufseinsteiger.

Großen Zuspruch fanden insbesondere die Guided Tours der Smartfactory KL, bei denen die Besucher gezielt zu neuen Technologien und Anwendungen geführt wurden. Abgerundet wurde das Angebot durch eine themenspezifische Führung zum Schaltschrankbau, die Einblicke in aktuelle Entwicklungen und bewährte Verfahren bot. Gerd Hoppe, Corporate Management bei Beckhoff fasst die Messe zusammen: „Die SPS ist ein Kristallisationspunkt für Innovationen in der Automatisierung. Hier treffen Fachleute und Kunden zusammen, um gemeinsam Ideen zu entwickeln und neue Ansätze für den Einsatz von KI und digitalen Werkzeugen zu diskutieren. Wir wollen diese Technologien aktiv gestalten, nicht darauf warten, dass andere es für uns tun. Genau dieser Austausch macht die Messe so wertvoll.“ Die nächste Ausgabe der SPS findet vom 24. bis zum 26. November 2026 in Nürnberg statt.

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