Siemens und Microsoft entwickeln erstes generatives KI-Produkt für Engineering im industriellen Umfeld

Beschleunigte Generierung von komplexem Automatisierungscode verkürzt Entwicklungszeiten und steigert Produktivität

Generativer KI-basierter Assistent erleichtert Automatisierung

Siemens und Microsoft haben auf der Hannover Messe 2024 gemeinsam das erste generative KI-Produkt für das Engineering im industriellen Umfeld vorgestellt. Der Siemens Industrial Copilot ist ein Assistent auf Basis generativer künstlicher Intelligenz, der nahtlos mit dem Totally Integrated Automation (TIA)-Portal verbunden ist. Damit finden Automatisierungsingenieure schneller Antworten auf ihre Fragen, können eine einfache Visualisierung generieren und schneller Code für speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) entwickeln. Ihr Arbeitsaufwand reduziert sich dadurch erheblich. Routineaufgaben können an den Siemens Industrial Copilot ausgelagert werden. Das Engineering komplexer Aufgaben wird weniger fehleranfällig. Entwicklungszeiten werden deutlich verkürzt, Qualität und Produktivität steigen nachhaltig. Der Siemens Industrial Copilot für TIA Portal Engineering wird ab Sommer 2024 auf dem Siemens Xcelerator Marketplace zum Download zur Verfügung stehen.

Der Siemens Industrial Copilot integriert die Automatisierungs- und Prozesssimulationstechnologie der digitalen Business-Plattform Xcelerator. Die Sprachmodelle des Microsoft Azure OpenAI Service erweitern den Siemens Industrial Copilot, um beispielsweise die Erstellung und Optimierung von Softwarecode für die Fabrikautomatisierung zu ermöglichen. Auf der SPS Smart Production Solutions im Herbst 2023 hat der Hersteller gemeinsam mit Schaeffler bereits erstmals eine um den Siemens Industrial Copilot erweiterte Produktionsmaschine vorgestellt. Auf der Hannover Messe 2024 folgt der nächste Schritt: das erste generative KI-basierte Produkt für das Engineering im großen Maßstab.

Siemens Industrial Copilot bei Grenzebach im Einsatz

Der Siemens Industrial Copilot wird Industriekunden jeder Größe ermöglichen, generative KI im industriellen Maßstab einzusetzen und Produktionsprozesse zu transformieren. Die Grenzebach Gruppe, ein Anbieter von industriellen Automatisierungslösungen, gehört zu den ersten Anwendern des generativen KI-basierten Assistenten. Das global aufgestellte Familienunternehmen erprobt, wie generative KI die industrielle Automatisierung erweitern und Ingenieure dabei unterstützen kann, Zeit, Aufwand und Fehleranfälligkeit zu reduzieren. Dr. Steven Althaus, CEO Grenzebach Gruppe, bekräftigt: „Generative KI ist ein absolutes Must-have. Wir bei Grenzebach sind bestrebt, die Kraft von KI zu nutzen, um immer einen Schritt voraus zu sein. Der Siemens Industrial Copilot wird es uns ermöglichen, die riesigen Datenmengen in Fabriken optimal zu nutzen. Und die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine erreicht das nächste Level. Gemeinsam mit Siemens können wir dem Fachkräftemangel begegnen, Innovationen vorantreiben und die Produktivität unserer Belegschaft deutlich steigern.“

Große Vorteile für das Engineering: Automatisierte Code-Generierung in SCL

Zu den neuen Funktionen des KI-basierten Assistenten für das TIA Portal Engineering gehört die automatisierte Codegenerierung in Structured Control Language (SCL): Das TIA Portal übernimmt den Codevorschlag direkt aus dem KI-System, so dass Kopieren und Einfügen entfällt. Der Siemens Industrial Copilot kann Anwendern SCL-Codeblöcke erklären, sie bei einer ersten Maschinen- oder Anlagenvisualisierung in WinCC Unified unterstützen und diese auch erstellen. Darüber hinaus können Engineering-Teams die Siemens-Benutzerhandbücher in natürlicher Sprache durchsuchen. Kunden wird der Zugriff auf eine private Instanz des Azure OpenAI Service ermöglicht. So werden keine Kundendaten für das Training der KI-Modelle verwendet.

„Siemens macht Automatisieren einfach. Der Siemens Industrial Copilot bringt industrielle generative KI auf den Shopfloor und wird in Zukunft ein unverzichtbarer Bestandteil des Engineering-Prozesses sein. Mit der leichten und nahtlosen Anbindung an das TIA Portal sind wir die Ersten, die Industrieunternehmen weltweit ein generatives KI-Produkt für Engineering anbieten“, erklärt Rainer Brehm, CEO Factory Automation bei Siemens Digital Industries. „Industrielle KI ist ein wichtiger Hebel, um die reale und die digitale Welt zu verbinden, mit dem Ziel, Herausforderungen wie den Fachkräftemangel zu adressieren oder die industrielle Produktion effizienter und nachhaltiger zu gestalten.“

Das Unternehmen arbeitet an einer Vielzahl von generativen, KI-basierten industriellen Copiloten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Diese Copiloten werden die Art und Weise verändern, wie Unternehmen konzipieren, planen, entwickeln, bauen und arbeiten. Gemeinsam mit Pilotkunden und Partnern werden generative KI-basierte Copilot-Lösungen in verschiedenen Branchen vorangetrieben, von der Automobilindustrie über Infrastruktur, Transport und Gesundheitswesen bis hin zu Fertigung und Maschinenbau. Die neuen KI-basierten Assistenten unterstützen Ingenieure, Fabrikmitarbeiter und alle anderen in den Bereichen Design, Planung, Engineering, Betrieb und Service. Auf diese Weise sorgen sie für eine einfache, schnelle und effiziente Interaktion zwischen Mensch und Maschine.