
Die deutschen Elektroexporte haben sich im ersten Halbjahr 2025 insgesamt positiv entwickelt. Treiber dieser Entwicklung war vor allem die gestiegene Nachfrage innerhalb Europas. In wichtigen außereuropäischen Märkten wie China und den Vereinigten Staaten hingegen zeigte sich ein rückläufiger Trend. Im Juni 2025 stiegen die Ausfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse aus Deutschland um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Exportwert belief sich in diesem Monat auf 20,7 Milliarden Euro. „Rückgänge im Geschäft mit China und den USA konnten hier durch Zuwächse in Europa mehr als kompensiert werden", sagt ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.
Halbjahresergebnis: Deutsche Elektroexporte wachsen um 2,7 Prozent
Für das gesamte erste Halbjahr 2025 ergibt sich ein Anstieg der deutschen Elektroexporte um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In Summe wurden Waren im Wert von 127,4 Milliarden Euro exportiert. Die positive Entwicklung ist vor allem auf das verstärkte Geschäft innerhalb Europas zurückführbar.
Elektrogüterimporte: Stärker als die Exporte gewachsen
Die Importe elektrotechnischer Produkte nach Deutschland zeigten sich im selben Zeitraum dynamischer. Im Juni erreichten sie einen Wert von 20,8 Milliarden Euro, was einem Plus von 8,5 Prozent entspricht. Auf Halbjahressicht stiegen die Einfuhren um 7,4 Prozent auf 133,7 Milliarden Euro. „Unterstützt hat dabei sicher auch der starke Euro, der aus dem Ausland bezogene Vorleistungen und Waren in heimische Währung umgerechnet preiswerter macht", erklärt Gontermann. Die sektorbezogene Handelsbilanz der Elektro- und Digitalindustrie wies im ersten Halbjahr 2025 ein leichtes Defizit auf. Der negative Saldo belief sich auf 6,3 Milliarden Euro.
Wichtigste Zielländer: USA führen das Ranking der Elektroexporte an
Trotz anhaltender Handelskonflikte mit erhöhten Zöllen blieben die Vereinigten Staaten der größte Abnehmer deutscher Elektroexporte. In der ersten Jahreshälfte wurden Elektrogüter im Wert von 12,7 Milliarden Euro in die USA geliefert, ein Zuwachs von 2,6 Prozent. Im Juni allein ging der Wert der Ausfuhren allerdings um 3,9 Prozent auf zwei Milliarden Euro zurück.
China verliert an Bedeutung für deutsche Exporte
Die Lieferungen nach China entwickelten sich im ersten Halbjahr rückläufig. Mit 11,6 Milliarden Euro lagen die Exporte um 12,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Damit rutschte China auf den zweiten Platz der wichtigsten Absatzmärkte. Starke Impulse kamen aus Europa: Die Ausfuhren in die Niederlande wuchsen um 2,2 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro. Frankreich verzeichnete einen leichten Rückgang auf 7,2 Milliarden Euro, während Polen mit einem Anstieg von 9,1 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro positiv herausstach.
Binnenmarkt stabilisiert Elektroexporte im ersten Halbjahr
Die Exporte in andere europäische Staaten legten deutlich zu. Italien importierte deutsche Elektrogüter im Wert von 5,6 Milliarden Euro, Dies entspricht einen Zuwachs von 4,1 Prozent. Lieferungen in das Vereinigte Königreich stiegen um 14,3 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Nach Tschechien wurden Waren im Umfang von 5,1 Milliarden Euro exportiert, ein Plus von 5,7 Prozent.
Weitere europäische Abnehmer im Aufwind
Auch Österreich und Spanien verzeichneten Zuwächse. Die Ausfuhren nach Österreich stiegen um 4,5 Prozent auf fünf Milliarden Euro, die nach Spanien sogar um 15,9 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Insgesamt stiegen die deutschen Elektroexporte nach Europa im ersten Halbjahr um 4,7 Prozent auf 81,1 Milliarden Euro. „Das Geschäft mit dem europäischen Binnenmarkt war somit nicht nur im Juni, sondern im gesamten bisherigen Jahresverlauf dynamischer als das mit China und den USA", so Gontermann abschließend.