Trinkwasser ist eine wertvolle Ressource: Weltweit kämpfen Versorger mit sogenanntem „Non-Revenue Water“: Wasser, das produziert, aber weder verbraucht noch abgerechnet wird. Ursachen sind Leckagen, Rohrbrüche oder ungenaue Messungen. Das Ausmaß von „Non-Revenue Water“ ist alarmierend: Weltweit belaufen sich die Verluste auf rund 39 Milliarden Dollar jährlich, schätzen Experten. Täglich gehen etwa 346 Millionen Liter Trinkwasser auf dem Weg zum Verbraucher verloren, was einer jährlichen Menge von etwa 126 Milliarden Litern entspricht. Technische Lösungen wie Drucksensorik in Wasserzählern helfen, den Verlusten auf den Grund zu gehen.
Diese Verluste sind nicht nur ein technisches Problem, sondern führen auch zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden und verschwenden wertvolle Ressourcen. Die Proportion der verlorenen Wassermenge variiert je nach Region und Zustand der Infrastruktur stark: In einigen Gebieten gehen bis zu 50 Prozent des eingespeisten Wassers verloren. Der Infrastructure Leakage Index (ILI) ist ein international anerkannter Indikator zur Bewertung von Wasserverlusten in Versorgungsnetzen, wobei ein hoher ILI-Wert Optimierungsbedarf signalisiert.
Auch Deutschland ist betroffen. In Bayern gehen jährlich rund 92 Millionen Kubikmeter Trinkwasser verloren. Dies entspricht etwa zehn Prozent des Fördervolumens. Ein Grund ist die veraltete Infrastruktur. Viele Rohrleitungen stammen aus den 1960er bis 1980er Jahren und überschreiten ihre Lebensdauer. Die empfohlene Erneuerungsrate des Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) von ein bis 1,5 Prozent wird vielerorts nicht erreicht.
Wasserzähler mit Drucksensorik ausstatten
Moderne Technologien sind daher entscheidend. Wasserzähler, oft bereits mit Kommunikationstechnologie ausgestattet, bieten neue Möglichkeiten. Mit integrierter Drucksensorik lassen sich Netzzustand und potenzielle Leckagen in Echtzeit erkennen. Und das ist ein klarer Vorteil für die Versorger. Im Gegensatz zur akustischen Leckageerkennung (ALD), deren Reichweite bei PE-Rohren oft unter fünf Meter sinkt, ist Drucksensorik unabhängig vom Rohrmaterial. Da Polyethylen (PE) heute Standard bei Neuverlegungen ist, bietet die Druckmessung hier entscheidende Vorteile.
Druckmesszellen für smarte Zähler
Jumo bietet mit der Jumo Ceros-Serie robuste, digitale Druckmesszellen für batteriebetriebene Anwendungen. Besonders relevant: die „Jumo Ceros S02 M“ aus Edelstahl. Sie ist kompakt, temperaturkompensiert und kalibriert: Zudem ist die Druckmesszelle energieeffizient. Im Betrieb liegt der Verbrauch unter einem Milliampere, im Schlafmodus sogar unter 50 Nanoampere. Ihre Vibrations- und Schockfestigkeit sowie die digitale Signatur für Rückverfolgbarkeit machen sie ideal für den Einsatz in modernen Wasserzählern.
Vorteile für den Einsatz von Drucksensorik
Durch Analyse von Druckdaten mittels KI können Schwachstellen erkannt werden, bevor es zu Rohrbrüchen kommt. Diese vorausschauende Wartung spart Kosten, verbessert die Planung und hilft, Investitionen gezielt dort zu tätigen, wo die Not am größten ist.
Vorteile für Versorger und Endkunden:
- Frühzeitige Leckageerkennung und reduzierte Wasserverluste
- Verlängerte Batterielaufzeit und Lebensdauer der Infrastruktur
- Optimierte Wartung durch vorausschauende Analyse
- Erhöhte Kundenzufriedenheit durch stabile Versorgung
- Beitrag zur Nachhaltigkeit durch Ressourcenschonung
Fazit: Intelligente Drucksensorik leistet in Wasserzählern aktiven Beitrag zur Netzüberwachung
Die Anwendung von Drucksensorik in Wasserzählern ist für Jumo ein zentrales Thema. Der Hersteller bietet Lösungen, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch helfen, Netze nachhaltig zu betreiben. Mit intelligenten Drucksensoren leisten Wasserzähler einen aktiven Beitrag zur Netzüberwachung und -optimierung. Sie ermöglichen vorausschauende Wartung, sparen Kosten und sichern die Wasserversorgung.
Autor
Daniel Bott, Jumo