Siemens auf der CES 2026
Entwicklung von Fahrzeugen mit digitalem Zwilling für Automobilentwicklung beschleunigen
Dienstag, 23. Dezember 2025
| Redaktion
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Mit der neuen Digital-Twin-Software lässt sich die zunehmende Komplexität der Integration von Automobil-Hardware und -Software bewältigen
Mit der neuen Digital-Twin-Software lässt sich die zunehmende Komplexität der Integration von Automobil-Hardware und -Software bewältigen, Bild: Siemens

Siemens hat mit „PAVE360 Automotive“ eine neue cloudbasierte Lösung vorgestellt, die die Nutzung digitaler Zwillinge in der Automobilentwicklung entscheidend vereinfacht und beschleunigt. Die Software richtet sich an Fahrzeughersteller und Zulieferer und bietet sofort einsatzfähige virtuelle Modelle für komplexe Systeme wie Fahrerassistenz (ADAS), autonome Fahrsysteme (AD) und Infotainment (IVI). Damit lassen sich Entwicklungszeiten deutlich reduzieren.

Digitaler Zwilling sofort einsatzbereit: Virtuelles Systemmodell statt monatelanger Vorbereitung

Traditionell erfordert der Aufbau eines vollständigen digitalen Zwillings erhebliche Vorbereitungszeit und Ressourcen. Mit „PAVE360 Automotive“ können Entwicklungsteams sofort mit der Arbeit an vollständigen Systemen beginnen. Die Lösung basiert auf der Siemens‑Innexis‑Softwareumgebung und stellt vorintegrierte Modelle bereit, die reale Fahrzeughardware und ‑software abbilden. Dadurch entfallen lange Einrichtungsphasen, und Testergebnisse lassen sich schneller generieren.

Die Nutzung digitaler Zwillinge in der Automobilentwicklung adressiert die wachsende Komplexität von Hard‑ und Software in modernen Fahrzeugen. Insbesondere die Verknüpfung von ADAS‑, AD‑ und IVI‑Funktionen erfordert eine integrierte Betrachtung auf Systemebene, die klassische Entwicklungsmethoden an ihre Grenzen bringt.

Effiziente Zusammenarbeit durch cloudbasierter Integration

Über „PAVE360 Automotive“ können Entwicklerinnen und Entwickler in einer einheitlichen Umgebung an digitalen Modellen arbeiten – unabhängig vom lokalen Standort oder der physischen Hardware. Anpassungen und Skalierungen sind flexibel möglich, indem zusätzliche Software, Modelle oder externe Hardware eingebunden werden. Diese Flexibilität ermöglicht es, Simulationen in Echtzeit anzupassen und die Entwicklung iterativ zu optimieren.

Virtuelle Referenzdesigns beschleunigen nicht nur die Softwareentwicklung, sondern erlauben auch eine frühzeitige Validierung mit Rückkopplung aus realen Tests. So wird die Markteinführungszeit für kritische Funktionalitäten von Monaten auf Tage verkürzt. Dies ist ein entscheidender Vorteil angesichts der Wettbewerbsintensität in der Automobilbranche.

Arm‑Integration: Beschleunigte Entwicklung durch moderne IP‑Komponenten

Ein zentraler Bestandteil von „PAVE360 Automotive“ ist die Integration moderner Rechenarchitekturen. In Zusammenarbeit mit Arm setzt Siemens die Unterstützung für das „Arm Zena Compute Subsystem (CSS)“ um. Diese Integration erlaubt es Entwicklungsteams, hardwareähnliche Simulationsgeschwindigkeiten zu nutzen und Entwicklungszyklen erheblich zu beschleunigen. Partner können die Flexibilität der Arm‑Architektur nutzen, um Anpassungen frühzeitig im Entwicklungsprozess zu validieren.

Praxisnahe Validierung und reale Testkopplung

Ein wesentlicher Vorteil digitaler Zwillinge in der Automobilentwicklung ist die Möglichkeit, virtuelle Modelle mit realer Hardware zu koppeln und Testergebnisse aus physischen Versuchen in Simulationen einfließen zu lassen. Dieser iterative Ansatz reduziert Risiken in der Entwicklung und verbessert die Qualität der finalen Systeme.

Siemens betont, dass „PAVE360 Automotive“ nicht nur in frühen Entwicklungsphasen genutzt werden kann, sondern den gesamten Lebenszyklus eines Projekts unterstützt, von der initialen Funktionstests bis zur Integration in reale Fahrzeuge.

Digitaler Zwilling in der Automobilentwicklung auf der CES 2026

„PAVE360 Automotive“ wird ausgewählten Kunden bereitgestellt und ist ab Februar 2026 allgemein verfügbar. Erstmals öffentlich vorgestellt wird die Lösung vom 06. bis 09. Januar 2026 auf der CES 2026 in Las Vegas. Dort können Teilnehmer erleben, wie Siemens Technologien zur Beschleunigung der Fahrzeugentwicklung einsetzt. Mit dieser Lösung adressiert der Hersteller die Anforderungen der Automobilindustrie nach schnelleren Innovationszyklen, effizienteren Entwicklungsprozessen und einer ganzheitlichen Systemvalidierung.

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