Kuka-Roboter automatisieren Produktion von Sicherheitsventilen bei Hugo Benzing

Batterie-Berstscheiben sorgen für Sicherheit in der Elektromobilität

Kuka Roboter in der Fertigung bei Hugo Benzing

Der Boom der E-Mobilität lässt auch die Nachfrage nach Batterien und den darin verbauten Teilen sprunghaft ansteigen. Das spürt der Automobilzulieferer Hugo Benzing aus Korntal-Münchingen bei Stuttgart, der unter anderem Batterie-Berstscheiben produziert. Die Ventile senken bei thermischer Überhitzung den Druck in der Batterie und tragen so maßgeblich zur Sicherheit von E-Autos bei. Die Produktion der Ventile ist anspruchsvoll und hoch getaktet und daher wie geschaffen für Automationslösungen.

Dass der Trend zum Elektrofahrzeug nachhaltig sein würde, haben die Verantwortlichen des mittelständischen Unternehmens Hugo Benzing in Korntal-Münchingen schnell erkannt. Dem Hersteller von Sicherungselementen war ebenfalls klar, dass sein Know-how für den Bau von E-Autos nützlich sein würde. Deshalb wurde die Entwicklung von Berstmembranen und Berstscheiben für die E-Mobilität gestartet. Die patentierten Sicherheitsventile geben bei thermischer Überhitzung in der Batterie Druck an die Umgebungsluft ab. Indem sie einen Druckanstieg in der Batterie verhindern, sorgen sie für die Sicherheit des Elektroautos.

Hohe Sicherheitsanforderungen im Produktionsprozess

Um dieses Entlüftungsventil herzustellen, sind hohe Sicherheitsanforderungen und ständige Qualitätskontrollen im Produktionsprozess nötig. Das Ventil besteht aus drei Teilen, die bei Benzing in einer automatisierten Fertigungszelle zusammengesetzt werden. „Wir haben die Teile zunächst händisch gebaut“, blickt Geschäftsführer Christian Benzing zurück. Doch bald war klar, dass die Nachfrage nach diesen Entlüftungsventilen aus der Automobilindustrie sprunghaft ansteigen würde. „Wir brauchten also hohe Stückzahlen“, sagt Benzing. Die enorme Steigerung der Kapazität konnte nur durch Automation erreicht werden. Zudem konnten die Sicherheitsprüfungen der einzelnen Teile nun standardisiert nach festgelegten, programmierten Prozessen und mithilfe moderner Technik erfolgen. Hier kam das Expertenwissen von Wafios Tube Automation, ein Maschinenbauer und Automatisierer aus Simonswald im Schwarzwald, ins Spiel.

Hugo Benzing produziert zwei Millionen Ventile pro Jahr

„Den Auftrag für die erste Automatisierungszelle erhielten wir im Oktober 2019. Im Jahr darauf ging sie dann in Korntal in Betrieb“, erinnert sich Boris Kühn, Geschäftsführer der Wafios Tube Automation, an die Anfänge. Seit 2023 sind nun zwei überwiegend baugleiche Zellen im Einsatz, die pro Jahr insgesamt zwei Millionen Ventile produzieren. In jeder Einheit kooperieren jeweils sechs Kuka Roboter. Die „KR AGILUS“ setzen das Entlüftungsventil aus einem Trägerteil, einer Feder und einem Verschlussteil zusammen. Dabei schwenken die Roboter auch um 360 Grad. Dass sie während der Arbeitsprozesse nicht kollidieren, ist exakt berechnet und nach definierten Abläufen programmiert. Der Schlüssel hierfür sind Übergabestationen, an denen die einzelnen Roboter die Teile ablegen und wieder aufnehmen. So garantiert das aufeinanderfolgende Verrichten von Pick-and-Place-Tätigkeiten störungsfreies Arbeiten in der Zelle.

Modulare Bauweise macht Roboter mobil

Dass der Automatisierer für den Auftrag von Hugo Benzing auf Kuka Roboter zurückgriff, hat zwei Gründe: Zum einen ist Wafios Tube Automation seit 2013 Systempartner des Augsburger Roboterspezialisten, zum anderen hatte auch Benzing bereits für andere Automationsprozesse auf Kuka gesetzt und sehr gute Erfahrungen gemacht. In der sieben auf fünf Meter großen Zelle laufen in hoher Taktung viele unterschiedliche Prozesse ab. Dafür brauchte es einen präzisen, schnellen und kompakten Roboter. Die Wahl fiel auf den sehr genauen und auf höchste Arbeitsgeschwindigkeiten ausgelegten „KR AGILUS“, in sechsfacher Ausfertigung pro Zelle. Neben dem flexiblen Roboter ist auch die gesamte Anlage mobil im Betrieb: Sie ist im Werk nicht an einen festen Ort gebunden, sondern steht auf drei Stahlplatten und kann innerhalb kürzester Zeit komplett umgezogen werden. „Für uns war das ein wichtiges Argument, weil Abläufe in der Produktion durchaus immer wieder angepasst werden müssen. Durch diese mobile Lösung entstehen uns dann keine Produktionsausfälle“, freut sich Christian Benzing.

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