Jumo investiert im Jubiläumsjahr 48 Millionen Euro in neues Werk

75 Jahre Jumo: Vom Glasthermometer-Hersteller zum Global Player

Freuten sich über das Jubiläum: (v.l.n.r.) Geschäftsführer Dimitrios Charisiadis; Gesellschafter Bernhard Juchheim; Lukas Juchheim (Sohn von Michael Juchheim); Gesellschafter Michael Juchheim und Geschäftsführer Dr. Steffen Hoßfeld

Jumo feiert 2023 sein 75-jähriges Bestehen, mit besonderen Veranstaltungen für Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner. „Die große Jumo-Familie feiert und hat allen Grund dazu. Das Jubiläum bot bislang vielfältige Möglichkeiten für Begegnungen, Erinnerungen, Austausch und Kennenlernen. Ich freue mich auf die weiteren Veranstaltungen in diesem Jahr“, zieht Jumo-Gesellschafter Bernhard Juchheim ein erstes Fazit nach einem halben Jahr. „Die Wachstumsperspektiven für Jumo sind in Deutschland und international sehr gut. Um die Auftragslage bewältigen zu können, expandieren wir vor den Toren Fuldas im Technologiepark Fulda-West“, sagt Geschäftsführer Dimitrios Charisiadis.

Das neue Werk ist das größte Infrastrukturvorhaben in der Jumo-Historie. Nach dem jetzigen Planungsstand liegt das Investitionsvolumen bei rund 48 Millionen Euro. Die Baufertigstellung ist für Dezember 2024 geplant, der Hochlauf im ersten Quartal 2025. Das Unternehmen hatte Ende 2013 das rund 100.000 Quadratmeter große Grundstück erworben. Anfang 2023 begannen die ersten Vermessungs- und Aushubarbeiten. Das Bauvorhaben soll Arbeitsplätze in der Region und die langfristige Zukunftsfähigkeit der Unternehmensgruppe sichern. „In der neuen Fertigungsstätte werden neben der Temperatursensorproduktion auch der komplette Produktionsbereich für Druckmesstechnik und die dazugehörige Logistik untergebracht werden“, erklärt Geschäftsführer Dr. Steffen Hoßfeld.

Mittlerweile hat sich der frühere Glasthermometer-Hersteller zum global agierenden Player weiterentwickelt. Kunden profitieren beispielsweise vom technischen Know-how und können ihre Daten aus dem Sensor direkt in die Cloud überspielen. „Der Kunde und seine konkreten Anforderungen bleiben auch in Zukunft die entscheidenden Stellgrößen für unser Wachstum. Wir werden in den nächsten Jahren unsere Palette an maßgeschneiderten Kundenlösungen deutlich erweitern“, betont Charisiadis.

So will das Unternehmen einerseits mit dem Markt wachsen, darüber hinaus in einzelnen Branchen und Ländern überdurchschnittlich zulegen. „In Indien läuft es sehr gut für uns, ob Versorgung mit sauberem Trinkwasser oder effiziente, nachhaltige Jumo-Produkte in Maschinen und Anlagen. Das Land bietet auf Jahre sehr gute Perspektiven. Auch dort setzen wir mit der indischen Jumo-Geschäftsführung konkrete Kundenprojekte als Partner um“, ergänzt Hoßfeld. Im Geschäftsjahr 2022 stiegt der Umsatz von 281 auf 307 Millionen Euro.

Jumo nimmt von Beginn an Kunden in Fokus

Moritz Kurt Juchheim gründet 1948 in Fulda unter dem Namen M. K. Juchheim die heutige Jumo GmbH & Co. KG und beginnt mit sechs Mitarbeitern auf einer Produktionsfläche von 350 Quadratmeter mit der Herstellung von Glas- und Glaskontaktthermometern. Er setzt von Anfang an auf qualitativ besonders hochwertige Instrumente und einen bestmöglichen Kundenservice. Der Name Jumo leitet sich aus den Initialen des Firmengründers ab.

Noch vor der Gründung zweier deutschen Staaten entsteht die Thermometerfabrik M. K. Juchheim in Fulda und stellt bereits auf der Hannover Messe 1949 aus. In den Wirtschaftswunderjahren floriert auch das Fuldaer Unternehmen. Es wächst bis 1952 von sechs auf 100 Mitarbeiter an und bis 1970 verzehnfacht sich diese Zahl sogar. Auch die Produktionsfläche ist von 350 auf 12.000 Quadratmeter angewachsen.

1966 startet die Fertigung von Platin-Glas-Sensoren, auch Mess- und Regelgeräte auf elektronischer Basis kommen ins Programm. 1971 wird die erste Tochtergesellschaft in Belgien gegründet, mit der die Internationalisierung beginnt. Es geht auch technisch voran: 1978 setzt Jumo als erstes Unternehmen Prozessoren in der Regeltechnik ein.

Neue Entwicklungen bis hin zum Roboter

Während Erno Rubiks „Zauberwürfel“ zum Kult wird, entwickelt Jumo seinen Dienstleistungsbereich weiter und bietet diese für Metallverarbeitung und elektronische Baugruppen erstmals auch für externe Kunden an. Auch der Bereich Flüssigkeitsanalyse wird erweitert. Nach dem Tod 1985 von Peter Juchheim, ältester Sohn von Firmengründer Moritz und neben ihm Geschäftsführer, übernimmt sein jüngerer Bruder Dipl.-Ing. Bernhard Juchheim tritt an seine Stelle und wird Geschäftsführer. Im Jahr des Mauerfalls 1989 gelingt auch Jumo ein Durchbruch: Erstmalig werden Roboter in der Temperaturfühlung eingesetzt.

Passende Anbieter zum Thema

Energiemesstechnik, Messtechnik, Energiemanagement, Energiemonitoring, Differenzstrom, Lastmanagement, Spannungsqualität, Netzanalysator, Stromwandler, Blindleistungsmessung