Die deutschen Elektroexporte haben im September 2025 spürbar angezogen. Mit einem Zuwachs von 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat erreichte der Branchenausfuhrwert 22,2 Milliarden Euro. Damit verzeichnet die Elektro- und Digitalindustrie ihren bislang stärksten Exportmonat des laufenden Jahres. Auch im kumulierten Zeitraum von Januar bis September ergibt sich mit 190,5 Milliarden Euro ein Plus von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Erholung der Elektroexporte in Schwellen- und Industrieländer
Die Septemberzahlen zeigen eine breit getragene Erholung: In die Gruppe der Industrieländer stiegen die Elektroexporte um 9,8 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro. Besonders kräftige Zuwächse gab es unter anderem bei den Ausfuhren nach Dänemark, Taiwan und Spanien, aber auch nach Italien, Frankreich und den Niederlanden. Auch einige osteuropäische Märkte und asiatische Industrieländer zeigten zweistellige Wachstumsraten.
Im Segment der Schwellenländer nahmen die Ausfuhren um 9,2 Prozent auf acht Milliarden Euro zu. Hier verzeichnete der Handel mit Polen, Rumänien, Thailand und Mexiko deutliche Impulse. Positiv entwickelten sich zudem die Lieferungen nach Indien, Südafrika, Türkei und Malaysia. Ein besonderes Signal kommt aus China: Erstmals seit zwölf Monaten konnte der Export in die Volksrepublik wieder zulegen, nämlich um fünf Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Dagegen verringerten sich die Branchenausfuhren nach Brasilien um vier Prozent auf 155 Millionen Euro.
Importdynamik und Handelsbilanz
Auch die Importe elektrotechnischer und elektronischer Güter stiegen im September um 9,2 Prozent auf 23,8 Milliarden Euro an. Für die ersten drei Quartale ergibt sich ein Importvolumen von 201,7 Milliarden Euro. Damit liegt das sektorbezogene Handelsdefizit aktuell bei 11,2 Milliarden Euro. Damit ist es höher als im gesamten Jahr 2024.
ZVEI: Beste Monatsbilanz für Elektroexporte des Jahres
„Nachdem die Branchenausfuhren im August noch um moderate zwei Prozent rückläufig waren, konnten sie jetzt zum Ende des dritten Quartals deutlich zulegen“, so Dr. Andreas Gontermann, Chefvolkswirt des ZVEI. „Tatsächlich war der September der beste Monat im bisherigen Jahresverlauf.“