
Der Sondermaschinenbauer ECT-Kema setzt bei der Fertigung von Extrudern für Hochvolt-Isolatoren auf neue Antriebslösungen. Durch den Einsatz kompakter Planetengetriebe konnte die Anpassung der Maschinen an unterschiedliche Prozessanforderungen weiter verbessert werden. Im Fokus steht dabei die Optimierung von Durchsatz, Energieeffizienz und Bauraum.
Planetengetriebe verbessern Prozessregelung
Im neuen Antriebskonzept kommen platzsparende Planetengetriebe der Baureihe „P2.e“ von SEW-Eurodrive zum Einsatz. Diese ermöglichen eine genauere Regelung des Füllgrads im Prozessverlauf. Neben dem Schneckenantrieb lassen sich dadurch auch Einräumwalzen separat antreiben, was die Flexibilität des Gesamtsystems erhöht. „Mit ihrer Hilfe bekommen wir eine viel bessere Füllgradregelung in den Prozessverlauf“, erklärt Torsten Seidel, Geschäftsführer von ECT-Kema. „Durch die platzsparenden „P2.e“-Getriebe können wir neben dem Schneckenantrieb nun auch separate Antriebe für die Einräumwalzen platzieren.“ Die Integration der Planetengetriebe in die Extruder stelle einen bedeutenden Fortschritt für das Unternehmen dar. „Die technischen Merkmale der „P2.e“-Getriebe tragen maßgeblich zur Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Extruder bei“, so Seidel.
Mechanische Vorteile der Planetengetriebe
Das dreistufige Planetengetriebe reduziert nicht nur die Baulänge und Bauhöhe, sondern senkt auch die Gesamtmasse der Antriebseinheit. Dadurch kann der Mindestbauraum zwischen Einräumwalzen und Transportschnecke besser genutzt werden. „Außerdem können wir die Drehzahl der Schnecken bis unter zwei Hertz absenken“, ergänzt Seidel. Die Getriebe zeichnen sich zudem durch ihre hohe Leistungsdichte und Robustheit aus, mit Drehmomenten bis 200.000 Newtonmeter und Drücken bis 200 bar.
Integrierte Kühlung im Planetengetriebe erhöht Betriebssicherheit
Ein weiteres Merkmal der Planetengetriebe ist die integrierte Kühlung über einen Lüfter an der Motorschnittstelle. Diese Lösung ermöglicht eine konstante Temperaturführung auch bei hoher Belastung, ohne dass externe Kühlsysteme erforderlich sind.
Wartungsfreundliche Antriebseinheit
Durch abrasive Medien wie Keramikmassen ergibt sich hoher Verschleiß an Bauteilen. ECT-Kema begegnet dem mit verschleißfesten Beschichtungen und abgestimmten Wartungsintervallen. „Die Keramikmasse ist abrasiv ohne Ende“, erläutert Torsten Seidel. Die Planetengetriebe unterstützen dies mit einer langlebigen Konstruktion und guter Teileverfügbarkeit.
Komplette Systemintegration aus einer Hand
ECT-Kema liefert heute nicht nur Extruder, sondern komplette Anlagen inklusive Steuerung, Kühlung und Peripherie. Die Montage und Programmierung erfolgen im eigenen Werk, was die Inbetriebnahme beim Kunden erheblich verkürzt. Die Zusammenarbeit mit SEW-Eurodrive als Entwicklungspartner sichert dabei die internationale Verfügbarkeit und abgestimmte Antriebslösungen für jedes Projekt.
Autor
Christian Rüttling
Marktmanager Industriegetriebe bei SEW-Eurodrive