Additive Fertigung: Siemens und Partner gründen AM-Initiative

Fünf Stufen der Industrialisierung der additiven Fertigung

Gründungsmitglieder der Initiative „AM I Navigator“

Es ist ein komplexer Weg, eine Produktion durch additive Fertigung weiterzuentwickeln. Dies erfordert unter anderem unterschiedliche Automatisierungsgrade, Konnektivität, Wiederholgenauigkeit und Qualität, Prozess-Know-how und Materialwissen. Jüngste Entwicklungen entlang der gesamten Prozesskette des 3D-Drucks fördern die Reproduzierbarkeit, den Durchsatz und die Produktivität in der Produktion, vom Material bis zum Endprodukt. Ihr volles Potenzial entfalten die Additive Manufacturing-Anwendungen (AM) jedoch erst, wenn alles auf das jeweilige Geschäftsmodell des Unternehmens ausgerichtet ist.

Der „Additive Manufacturing Industrialization Navigator“ (kurz „AM I Navigator“) zeigt den Weg durch die Komplexität des industriellen 3D-Drucks für Unternehmen mit unterschiedlichem Industrialisierungsgrad in der additiven Fertigung und unterschiedlichen Anwendungsanforderungen. Die Initiative wird auf der diesjährigen Formnext von den Unternehmen der additiven Fertigung Siemens, Dyemansion, BASF Forward AM, EOS und HP vorgestellt. Das ganzheitliche Reifegradmodell bildet die Stufen der Industrialisierung in der AM-Industrie ab und erhöht die Interoperabilität in der additiven Fertigung. Das Modell definiert die Stufen des industriellen 3D-Drucks entlang der gesamten Prozesskette vom Material über die Maschine bis hin zur Automatisierung. Darüber hinaus hilft die Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses der verschiedenen Stufen AM-Anwendern, um die additive Fertigung zu skalieren und in die traditionellen Produktionsabläufe zu integrieren.

Die Faktoren für die jeweiligen Stufen stammen aus unterschiedlichen Bereichen und umfassen mehr als nur die Produktion:

  • ein Strategie-Setup, das sich aus einer additiven Fertigungsstrategie, Anwendungen und Business Cases zusammensetzt
  • Organisationsstrukturen und kultureller Reifegrad der Mitarbeitenden
  • Expertise, Automatisierung und Vernetzung entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Konstruktion über die Produktion bis hin zu Qualität, Wartung und Service

Passende Strategie für additive Fertigung

Der Status quo der additiven Fertigung kann analysiert werden, indem für jedes Unternehmen ein Reifegrad-Check durchgeführt wird. Dieser folgt der der Struktur des AM I Navigator-Frameworks. Der Check ist ein strukturiertes Vorgehen, das den aktuellen Reifegrad der additiven Fertigung und das Verbesserungspotenzial für das jeweilige Unternehmen aufzeigt. Der Ansatz basiert auf den Erkenntnissen von der Siemens Digital Manufacturing Excellence.  Je nach Anwendungsfall und Geschäftsmodell benötigt ein Unternehmen einen unterschiedlichen „Reifegrad" in der additiven Fertigung. Mit dem Framework können AM-Anwender ihren aktuellen Status sowie ihr zukünftiges Ziel von einer einfachen manuellen Fertigung bis hin zur vollautonomen additiven Fertigung in fünf Stufen einordnen.

Strukturiertes Vorgehen für detaillierte Handlungsempfehlungen

Auf Basis dieses strukturierten Vorgehens stehen detaillierte Handlungsempfehlungen zur Verfügung, wie die Produktion im jeweiligen Unternehmen weiterentwickelt werden kann. Dabei ist es besonders wichtig, dass die einzelnen Schritte in der Prozesskette aufeinander abgestimmt sind. Nur eine offene und interoperable additive Fertigung schafft einen Mehrwert für die gesamte Produktion. Geeignete Handlungsschritte führen zum jeweiligen gewünschten Zielzustand, je nach Anwendung und Reifegrad des Unternehmens. Die Ergebnisse des Checks werden dem jeweiligen Unternehmen zur Verfügung gestellt und können als Best Practices dienen, um ein detailliertes Bild der Entwicklung des industriellen 3D-Drucks zu vermitteln.