Siemens stellt Digital Data Chain-Pilotprojekt mit Bayer am Standort Dormagen vor

Zuverlässige Produktidentifikation mit ID-Link und schneller Zugriff auf digitale Produktinformationen

ID-Link auf Anlagenkomponente lässt sich per Mobilgerät scannen

Siemens schafft es mit der Digital Data Chain (kurz DDC), die gesamte digitale Datenkette abzubilden. Dafür werden Produktdaten für Anlagenkomponenten digital und jederzeit verfügbar gemacht. So hat der Hersteller an die Bayer-Division Crop Science mehrere Druckmessumformer vom Modell „Sitrans P320“ mit standardisierten ID-Links zur eindeutigen Objektidentifizierung geliefert. Die zugehörigen instanzspezifischen, digitalen Dokumentationen nach VDI-Norm 2770 konnten auf diese Weise direkt in das von Bayer genutzte ERP-System übertragen werden.

„Mit der digitalen Datenkette sparen Anlagenbetreiber massiv Zeit und Kosten“, betont Axel Lorenz, CEO für die Process Automation bei Siemens. „Derzeit verbringt das Wartungspersonal in Anlagen den Großteil der Arbeitszeit mit der Suche nach relevanten Informationen. Künftig lassen sich Komponenten auf der Feldebene schnell und zuverlässig über Mobilgeräte identifizieren. Gleichzeitig sind alle Informationen zur Komponente sofort digital verfügbar, etwa für die Bedienung oder Wartung.“

Herstellerinformationen zu Anlagenkomponenten standardisiert in Cloud auslesbar

In verfahrenstechnischen Anlagen werden verschiedene technische Güter, Anlagenteile und Betriebsmitteln eingesetzt. Für deren korrekte Planung, Installation, Inbetriebnahme, Bedienung, Reinigung, Wartung und Instandhaltung über den gesamten Lebenszyklus sind Informationen notwendig, die in den Herstellerangaben enthalten sind. Diese Angaben lassen sich jetzt per digitaler Datenkette standardisiert in der Cloud auslesbar und ortsunabhängig verfügbar machen. Hinter der Digital Data Chain steht das Digital Data Chain Consortium, ein im Jahr 2021 gegründeter, branchenübergreifender Zusammenschluss von mehr als 50 Unternehmen der Prozessindustrie. Ziel ist es, Standards und Plattformen für den Informationsaustausch untereinander zu schaffen. Dazu sollen künftig sämtliche physikalische Anlagenobjekte über ein digitales Typenschild als Instanz identifizierbar sein, ein Leben lang und über sämtliche Stufen des Produktlebenszyklus hinweg.

Informationen per Scan ins ERP-System übertragen

Drei Technologien liegen der Datendurchgängigkeit der Digital Data Chain zugrunde:

  • die automatische Identifizierung von Anlagenkomponenten (nach IEC 61406-1)
  • die digitalen Herstellerinformationen (nach VDI-Richtlinie 2770) für die standardisierte Datenbereitstellung
  • eine cloudbasierte Informationsplattform (IEP – Information Exchange Plattform)

Die Mindestanforderungen für eine weltweit eindeutige Identifizierung von physischen Objekten sind im internationalen Standard IEC 61406-1 festgelegt. Auf Basis dieser Norm liefert Siemens immer mehr Geräte mit einem solchen ID-Link aus, der den Zugang zu einem Cloud-basierten Backend ermöglicht, worüber die Produktinformationen bereitgestellt werden. „Die digitale Datenkette macht es möglich, dass Herstellerangaben von Komponenten direkt beim Scan im Wareneingang in das ERP des Empfängers übertragen werden“, so Lorenz. Neben dem Druckmessumformer „Sitrans P320“ hat Siemens weitere Produkte DDC-konform gemacht, darunter etwa das Digitalausgabemodul „DQ 16“ der „Simatic S7-1500“-Steuerung.

Siemens auf der Hannover Messe 2023

Unter dem Motto “Accelerate Transformation” zeigt Siemens auf der diesjährigen Hannover Messe, wie Industrieunternehmen schneller denn je daran arbeiten, ganze Wertschöpfungsketten zu digitalisieren und zu automatisieren. Alles mit dem Ziel, diese schneller, anpassungsfähiger und widerstandsfähiger zu werden. Die Umsetzung der Digital Data Chain wird das Unternehmen auch auf der Messe anhand von Praxisbeispielen zeigen. Sie finden den Siemens-Stand in Halle 9, Stand D53.