Stäubli Roboter automatisieren Primärverpackungslinie für Hartkäseblöcke bei BMI

Hygienegerechte Sechsachsroboter

Die hygienegerechten Stäubli Roboter verpacken pro Stunde bis zu 5,5 Tonnen Käse

In der Hartkäseproduktion bei Bayerische Molkereiindustrie (BMI) in Jessen in Sachsen-Anhalt übernehmen zwei Zellen mit jeweils einem hygienegerechten Stäubli Sechsachsroboter die Primärverpackung der frisch produzierten 15 und 20 Kilogramm schweren Käseblöcke, im Zehnsekundentakt, rund 20 Stunden lang. Dann folgt die Washdown-Reinigung nach höchsten Hygienestandards. Dieses außergewöhnliche Konzept bietet Vorteile im Hinblick auf Leistung, Platzbedarf, Hygiene und Flexibilität. Um 35.000 Tonnen Hartkäse pro Jahr zu produzieren, benötigt man etwa 350 Millionen Liter Milch. Da eine Milchkuh rund 10.000 Liter Milch im Jahr gibt, liefern rund 35.000 Kühe aus der Region den nötigen Rohstoff für die Hartkäserei der genossenschaftlich organisierten BMI in Jessen. Der Gesamtstandort mit den Mozzarellakäsereien verarbeitet rund 1,5 Millionen Liter pro Tag.

Flexible Produktion in großem Maßstab auf hochmodernen Anlagen

Dieser Standort, der außerdem noch Molkepulver-Derivate produziert, ist die größte Käserei im BMI-Verbund. Das Molkereiunternehmen erzeugt in Jessen unter anderem Cagliata, weißen und roten Cheddar, Edamer und Emmentaler. Ein Großteil der Produktion geht an industrielle Abnehmer, aber auch an Handelsketten für Endverbraucher. Das Unternehmen hat von 2017 bis 2019 über 100 Millionen Euro investiert, unter anderem in eine neue Hartkäserei, um diese Mengen und die Sortenvielfalt wirtschaftlich und in hoher Qualität zu fertigen. Die Anlage, zu der auch die Roboter für die Primärverpackung zählen, läuft im 20/7-Betrieb, wie Thomas Benicke, Produktionsleiter Hartkäserei, erläutert: „Wir produzieren 20 Stunden. Dann steht die komplette Anlage, wird gereinigt, bevor ein neuer Produktionszyklus beginnt.“

Primärverpackung der Käseblöcke in zwei Roboterzellen

Das gilt auch für die letzte Stufe, die Verpackung. Wenn der Käse das Drainageband verlässt, gelangt er per Rohrleitung in eines von sechs Tetra Pak „Casomatic SC7“-Systemen. Dieses System übernimmt vollautomatisch und kontinuierlich die Vorpressung, Käseblockformung und Abfüllung. Das Endprodukt sind Käseblöcke mit einem präzise verwogenen Gewicht von 15 oder 20 Kilogramm, die zur Verpackung bereitstehen. Mit der Projektierung dieses Prozessschrittes beauftragte BMI Lemmermeyer Edelstahl-Anlagenbau in Deiningen, die große Erfahrung mit Handhabungs- und Verpackungslinien für die Lebensmittelindustrie hat.

5,5 Tonnen Käse pro Stunde blockweise verpackt

Jeweils drei der sechs Tetra Pak-Türme sind einer Roboterzelle mit einem Stäubli Sechsachsroboter vom Typ „TX-200L“ in HE-Ausführung (für „Humid Environment“) zugeordnet. Mit einer Tragkraft von 100 Kilogramm und einer Reichweite von 2,60 Metern ist er bestens darauf vorbereitet, die Käseblöcke zu handhaben, und durch den von Lemmermeyer entwickelten Greifers auch „multitaskingfähig“.