Flexible Produktion in neuer Smart Factory in Ungarn
Schneider Electric erweitert Produktionskapazitäten für SF6-freie Mittel- und Niederspannungstechnik
Montag, 24. Juni 2024
| Redaktion
Teilen auf:
Neue Smart Factory von Schneider Electric im ungarischen Dunavecse
Neue Smart Factory von Schneider Electric im ungarischen Dunavecse, Bild: Schneider Electric

Schneider Electric hat seine Produktionskapazitäten in Europa mit einer neuen Smart Factory im ungarischen Dunavecse erweitert. Dort steht die Fertigung von SF6-freier Mittel- und Niederspannungstechnik nach individuellen Kundenwünschen im Mittelpunkt. Smart Factories von Schneider Electric sind vollständig vernetzte Produktionsumgebungen, die sich selbst organisieren und im Idealfall ohne menschliches Zutun funktionieren. Weltweit betreibt das Unternehmen mittlerweile 36 solcher Fabriken, 22 davon in Europa.

Nach dem Prinzip des Engineering-to-Order (ETO) werden in Dunavecse individuelle Lösungen gefertigt. Dieser Ansatz, bei dem das Produkt erst nach Auftragseingang geplant und gebaut wird, setzt hochflexible und automatisierte Produktionsumgebungen voraus. Im ungarischen Werk stellt Schneider Electric SF6-freie Mittelspannungsschaltanlagen des Typs „RM AirSeT“ her. Es handelt sich dabei um eine gasisolierte Schaltanlage (GIS) für die Sekundärverteilung der Mittelspannung. Sie verzichtet durch eine Kombination aus synthetisch reiner Luft und einer Nebenschluss-Vakuumschaltung auf das bisher übliche Isoliergas Schwefelhexafluorid, kurz SF6. Dies entspricht der aktuellen EU-Verordnung über fluorierte Treibhausgase. Aufgrund ihrer Sensorik und digitalen Konnektivität können sie leicht in intelligente Stromnetze (Smart Grids) integriert werden. Damit sind IoT-fähige Schaltanlagen eine Schlüsseltechnologie für den Aufbau klimafreundlicher Stromnetze.

Schneider Electric erhöht Produktionskapazitäten für umweltfreundliche Netztechnik

Mit dem Ausbau der Produktionskapazitäten für SF6-freie Schaltanlagen trägt der Hersteller dazu bei, die steigende Nachfrage nach umweltfreundlicher Netztechnik zu decken. Netzbetreiber benötigen individuelle Lösungen, um die Widerstandsfähigkeit und Flexibilität ihrer Stromnetze zukunftssicher auszubauen. Rund 90 Prozent der in Dunavecse gefertigten Produkte sind für den Export in den europäischen Markt bestimmt. „Die Energiewende in Europa macht gute Fortschritte und stärkt die Energieunabhängigkeit der Region“, betont Yann Reynaud, Senior Vice President, Global Engineering to Order Operations bei Schneider Electric. „Mit der smarten und ETO-orientierten Produktion von SF6-freien Mittel- und Niederspannungslösungen in Dunavecse bedienen wir den wachsenden Bedarf und bieten unseren Kunden noch mehr Innovation, Nachhaltigkeit und digitale Lösungen.“

Intelligentes Gebäude- und Energiemanagementsystem reduziert ökologischen Fußabdruck

Das 28.000 Quadratmeter große Werk mit rund 500 Mitarbeitenden ist das jüngste Beispiel für das Engagement von Schneider Electric für eine nachhaltige und umweltfreundliche Produktion. Zahlreiche Ecostruxure-Lösungen in Verbindung mit einem intelligenten Gebäude- und Energiemanagementsystem sorgen für mehr Energieeffizienz und Energieeinsparungen. Ein Großteil des Energiebedarfs wird durch Photovoltaikanlagen auf den Dächern gedeckt und durch erneuerbare Energien aus dem lokalen Netz ergänzt. Damit werden auch die Ladestationen für bis zu 30 Elektroautos und 25 Elektrofahrräder am Standort versorgt. Für Heizung und Kühlung sorgen Erdwärmepumpen, während Luftschleusen an den LKW-Andockstationen und Werkseingängen Wärmeverluste verhindern.
 

Passende Anbieter zum Thema

Auch interessant für Sie

Moderne SF6 gasisolierte Schaltanlage
SF6-freie primäre Mittelspannungsschaltanlagen
Schneider Electric gewinnt Industrial Energy Efficiency Award 2020
Impression vom Innovation Summit 2024 in Paris
Jens Roseneck und Dr. Joachim Dams von Schneider Electric
Schneider Electric gibt sechs langfristige Verpflichtungen bekannt und will bis 2025 elf konkrete Nachhaltigkeitsziele erreichen