Deutsche Elektroindustrie verzeichnet im ersten Quartal 2024 deutliche Auftragsrückgänge

Umsatzrückgang in der deutschen Elektroindustrie im März 202

Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat im März 2024 mit minus 18 Prozent erneut deutliche Einbußen bei den Auftragseingängen hinnehmen müssen. „Das war tatsächlich der höchste Rückgang bei den Bestellungen seit fast vier Jahren. Besonders stark hat dabei die Nachfrage aus dem Inland nachgegeben“, sagt ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. So verfehlten die Inlandsbestellungen im März 2024 den Vorjahreswert um ein Viertel. Die Auftragseingänge aus dem Ausland gingen um elf Prozent zurück. Hier gaben die Bestellungen aus der Eurozone um zehn Prozent und die aus Drittländern um knapp zwölf Prozent nach.

Im gesamten ersten Quartal dieses Jahres lagen die Auftragseingänge der Digital- und Elektroindustrie damit um 13,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Dabei gingen die Inlandsbestellungen um 15 Prozent und die Aufträge aus dem Ausland um zwölf Prozent zurück. Der Wert der Bestellungen aus der Eurozone lag von Januar bis März um mehr als zehn Prozent unter dem Vorjahreswert. Aus Drittländern gingen im gleichen Zeitraum 13 Prozent weniger Bestellungen ein.

Die um Preiseffekte bereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse in Deutschland verfehlte im März 2024 ihr Vorjahresniveau um fast ein Fünftel. „Allerdings hatte der diesjährige März auch ganze drei Arbeitstage weniger als der letztjährige. Zudem war die Produktion vor einem Jahr auch überdurchschnittlich gewachsen, sodass zum Arbeitstageeffekt noch ein Basiseffekt hinzukam“, so Gontermann. Kumuliert ergibt sich für die ersten drei Monate dieses Jahres ein Produktionsminus von knapp elf Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Digital- und Elektroindustrie erwirtschaftete im März 2024 19,4 Milliarden Euro Umsatz

Die deutsche Digital- und Elektroindustrie erwirtschaftete im März 2024 einen nominalen Gesamtumsatz von 19,4 Milliarden Euro. Das waren rund 17 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Mit inländischen Geschäftspartnern wurden 9,2 Milliarden Euro umgesetzt, ein Minus von 17 Prozent, mit ausländischen Geschäftspartnern 10,2 Milliarden Euro, ein Umsatzrückgang von 16 Prozent. Die Umsatzeinbußen im Auslandsgeschäft betrafen im März sowohl die Eurozone mit minus 17 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro als auch die Drittländer mit minus 15 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro.

Im gesamten ersten Quartal 2024 sank der aggregierte Branchenumsatz gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent auf 55,3 Milliarden Euro. Die Erlöse mit inländischen Kunden verringerten sich von Januar bis März um rund zehn Prozent auf 26,5 Milliarden Euro. Das Geschäft mit ausländischen Partnern ging um acht Prozent auf 28,8 Milliarden Euro zurück. Schließlich verfehlte der Umsatz mit der Eurozone in den ersten drei Monaten mit 10,6 Milliarden Euro den Vorjahreswert um rund sieben Prozent. Das Geschäft mit Ländern außerhalb des gemeinsamen Währungsraums schrumpfte um neun Prozent auf 18,2 Milliarden Euro.

Bei den aktuellen Produktionsbeeinträchtigungen überwiegen weiterhin die nachfrageseitigen Hemmnisse: Die Hälfte der Elektrounternehmen berichtete im April von Auftragsengpässen. Angebotsseitige Engpässe wie Arbeits- und Fachkräftemangel (bei 24 Prozent der Unternehmen) und Materialknappheit (bei 22 Prozent) folgten erst an zweiter Stelle. „Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ist nach vier Anstiegen in Folge im April 2024 wieder etwas zurückgefallen“, sagte Gontermann. „Sowohl die Lagebeurteilung als auch die nach vorne gerichteten allgemeinen Geschäftserwartungen fielen ungünstiger aus als noch im März. Die Exporterwartungen sind dagegen im April spürbar gestiegen, per saldo von minus sechs auf plus drei Prozentpunkte.“