„The smarter E-Award“ 2023 ehrt Lösungen für zukünftige Energiewelt

Sieben Finalisten stellen ihre Produkte für die Energiewirtschaft von morgen vor

The smarter E-Award

Die Energiewirtschaft befindet sich weltweit im Umbruch. Eine Hauptrolle kommt hier der Photovoltaik zu, die laut einer Prognose der International Energy Agency (IEA) bereits im Jahr 2026 Erdgas und 2026 die Kohle als bislang größte Stromerzeuger ablösen wird. Aber auch Speicher, Elektromobilität und vernetzte Energielösungen sind entscheidend für das Gelingen unseres Umstiegs auf eine nachhaltige Energiewirtschaft. Die Energiewelt von morgen wird von visionären Unternehmen, technologischer Innovation und neuen Ideen und Konzepten abhängig sein. Die besten Neuentwicklungen aus diesen Bereichen sind für den „The smarter E-Award“ 2023 nominiert, der auf der Messe „The smarter E“ verliehen wird.

Die Messe „The smarter E Europe“ beleuchtet als Europas größte energiewirtschaftliche Plattform die Kernthemen der neuen Energiewelt intelligent, interdisziplinär und in einem neuen Blickwinkel. Dabei stehen Solarenergie, Speichertechnologie, Energiemanagement und E-Mobilität im Fokus. Aus branchenübergreifenden Projekten entstand 2018 der „The smarter E-Award“. Der Innovationspreis zeichnet Unternehmen und Produkte aus, die an der die Energieversorgung von morgen arbeiten. Besondere Leistungen und Innovationen werden in der Kategorie „Outstanding Projects“ mit dem Preis in einem festlichen Rahmen ausgezeichnet. Dieser wird am 13. Juni verliehen. Dort werden im Rahmen der Messe ebenfalls die Preise „Intersolar Award“, der „ees Award“ sowie erstmals der „Power2Drive-Award“ und der „EM-Power-Award“ überreicht.

Die Finalisten des „The smarter E-Award“ 2023

  1. Fenecon aus Deutschland: A Powerful Energy Storage System for Electric Postauto Brugg
    Am Schweizer Busbahnhof in Brugg wird ein modularer Speichercontainer genutzt, um in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage die möglichst CO2-freie Versorgung einer Buslinie zu gewährleisten. Der kompakte, 10‘ Container beinhaltet Batterien mit einer Leistung von 352 Kilowatt und einer Kapazität von 328 Kilowattstunden. Das Open-Source-Energiemanagementsystem sorgt dafür, dass der Strom aus der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Busbahnhofs zu 100 Prozent für die Busse genutzt wird. Das ganzheitliche Energiekonzept der ersten Ladestation für Elektrobusse in der Schweiz stellt sicher, dass die benötigte Ladeleistung stets bereitsteht und dennoch das Netz entlastet wird. Die zusätzliche Ladestation lässt den Einbau kleinerer Fahrzeugbatterien zu. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen. Der Speicher kann bei Bedarf auf bis zu 600 Kilowattstunden Kapazität und bis zu 700 Kilowatt Leistung erweitert werden.
  2. Fluence aus den USA: Luna and Lab Battery Storage Facilities
    Ein aus zwei Batteriespeichern bestehender Komplex im kalifornischen Lancaster ermöglicht die Netzunterstützung bei hoher Auslastung und reduziert Stromausfälle. Zudem werden die Batterien zur Frequenzregulierung und Integration von erneuerbarer Energie eingesetzt. Die Anlage dient auch als Backup bei Netzausfällen. Das wesentliche Geschäftsmodell ist jedoch die Bewirtschaftung im Energie Arbitrage Markt. Die Volatilität der Strompreise an der Börse macht Batteriespeicherprojekte attraktiv, sodass diese sich mittlerweile selbst refinanzieren. Ermöglicht wird dies vor allem durch das softwaregestützte „Intelligent Bidding“, also die Bewirtschaftung des Speichers am Strommarkt. Die Anlage besteht aus dem ersten Projekt „Lancaster Area Battery“ (LAB) mit 508 Megawattstunden und 127 Megawatt und dem später errichteten Luna Standalone-Speicherprojekt (Luna) mit 400 Megawattstunden und 100 Megawatt. Insgesamt verfügt das Projekt über eine Speicherkapazität von 908 Megawattstunden bei einer Leistung von 227 Megawatt. Damit ist es eines der größten Energiespeicherkomplexe weltweit.
  3. HPS Home Power Solutions aus Deutschland: Multi-Picea – Independent Commercial Property
    Eine Photovoltaikanlage, kombiniert mit einem Wasserstoff-Stromspeicher, versorgt eine Gewerbeimmobilie in Meckenheim bei Bonn komplett CO2-frei mit Strom und Wärme. Der Speicher wird mit den Überschüssen einer 98 Kilowatt-Peak großen Photovoltaikanlage, die sich sowohl auf dem Dach als auch an der Fassade des Gebäudes befindet, aufgeladen. Damit ist das Gebäude dank erneuerbarer Energie vollständig autark. Die bei der Umwandlung von Wasserstoff entstehende Wärme wird von zwei Wärmepumpen genutzt. Angetrieben werden diese mit der rückverstromten Energie, die im Laufe des Sommers in Form von Wasserstoff in Flaschenpaketen zwischengespeichert wird. Auch wenn der sehr große Investitionsbedarf zeigt, dass diese Langzeitspeicherung wirtschaftlich schwierig ist, handelt es sich um ein Vorzeigeprojekt, das die derzeitigen technischen Möglichkeiten demonstriert und einem großen Kundenkreis in der Praxis nahebringt. Das eingesetzte System ist kaskadierbar.
  4. Maschinenfabrik Reinhausen aus Deutschland): „FlexNet EkO“
    In diesem Forschungsprojekt in Bobritzsch-Hilbersdorf werden Technologien entwickelt, mit deren Hilfe sich der wachsende Anteil erneuerbarer Energie in die Ortsnetze integrieren lässt und diese Netze über optimierten Betrieb zukunftsfähig gemacht werden. Durch solche Konzepte ist es möglich, den Ausbau von Mittel- und Hochspannungsnetzen zu reduzieren. Das Einspeisen von Solarstrom und das Laden von Elektrofahrzeugen kann in lokalen Netzen stattfinden. Darüber hinaus können Kosten für Bereitstellung von Blindleistung vermieden werden. Durch einen solchen Betrieb werden eine höhere Stromqualität (stabile Spannung, stabile Frequenz, keine Störungen) und die längere Lebensdauer der Geräte im Netz erreicht. Im konkreten Fall werden die Ortsnetze nicht wie bisher üblich über Trafos versorgt, sondern über Umrichter entkoppelt. Dadurch können in bestimmten Teilbereichen des Netzes andere Frequenzen verwendet werden als die üblichen, um so bestimmte Verbraucher oder Verbrauchergruppen separat zu beliefern.
  5. (Re)energisa aus Brasilien: Vila Restauração Amazon Microgrid: Clean and Reliable Energy for all
    In diesem Projekt in Brasilien wurde die komplette Stromversorgung eines Dorfes auf erneuerbare Energien umgestellt. Die elektrische Energie steht den 200 Familien nun 24 Stunden am Tag zur Verfügung und zu wesentlich geringeren Kosten als der nur dreistündige Betrieb klassischer Verbrennungsgeneratoren zuvor. Dafür wurde ein Hybridsystem aus Photovoltaik (325 Kilowatt-Peak) und Lithiumspeicher (829 Kilowattstunden) installiert, das durch zwei Generatoren mit 116 Kilovolt-Ampere ergänzt wird. Diese Generatoren werden mit Biodiesel aus regional produziertem Palmöl betrieben und dienen vor allem als Reserve. Sie starten automatisch, sobald der Ladestand der Batterie zu niedrig ist. Abgerechnet wird über ein digitales Zahlungssystem, das eine Obergrenze für den Energieverbrauch beinhaltet und diesem Projekt einen sozialen Aspekt verleiht. Um langfristig eine nachhaltige Versorgung zu gewährleisten, gibt es für jeden Wohnsitz eine Verbrauchsbegrenzung von 80 Kilowattstunden im Monat. Verbraucher, die diese Grenze überschreiten, werden über einen Fernbefehl in ihrem intelligenten Zähler vorübergehend abgeschaltet.
  6. Sungrow Floating PV aus China: Egat Sirindhorn Dam Floating Solar Hybrid Project
    Auf dem Sirindhorn Speicherstausee in Thailand wurde eine 58,8 Megawatt-Peak Floating Photovoltaik Anlage errichtet. Sie ist die weltweit größte ihrer Art. Die schwimmende Solaranlage besteht aus sieben Feldern, jedes Feld hat eine Leistung von 8,4 Megawatt-Peak. Insgesamt sind 144.420 Photovoltaikmodule installiert. Die PV-Anlage korrespondiert mit dem dortigen Wasserkraftwerk in einem integrierten Energiekonzept. Ausgestattet mit einem Energiemanagementsystem, werden die beiden Erzeugungsformen an den schwankenden Bedarf angepasst. So wird unabhängig von der Einstrahlungsintensität kontinuierlich Strom erzeugt. Das Hybridkraftwerk verringert mit seiner jährlichen Kapazität von etwa 55 Millionen Megawattstunden den CO2-Ausstoß um rund 47.000 Tonnen pro Jahr.
  7. Wallbox Charger aus Spanien: Sirius by Wallbox
    Für den Firmensitz von Wallbox in Barcelona wurde ein stationärer Speicher mit den Batterien von 23 Nissan „Leaf“ der Firmenflotte ergänzt, die über bidirektionale Wallboxen angebunden sind. Gespeist wird der stationäre Speicher mit einer Leistung von 250 Kilowatt und einer Kapazität von 560 Kilowattstunden zudem durch eine 156 Kilowatt-Peak große Photovoltaik-Anlage. Die Solarenergie wird vorrangig außerhalb der Spitzenzeiten zum Aufladen der Elektrofahrzeuge und der stationären Batterien genutzt. Dieses Konzept wurde umgesetzt, nachdem das Unternehmen seinen Hauptsitz um 11.000 Quadratmeter und 650 Arbeitsplätze erweitert hatte. Der 173- Kilowatt-Netzanschluss hätte nicht mehr ausgereicht, die Netzinfrastruktur hätte zu deutlich höheren Kosten aufgerüstet werden müssen. Durch diese Lösung konnten die Abhängigkeit vom Stromnetz um 50 Prozent reduziert und die Eigenverbrauchsquote um 50 Prozent erhöht werden. Das intelligente Energiemanagementsystem mit flexiblem Verbrauch, auch Lastverschiebung genannt, vermeidet zudem den Bezug von Strom zu Zeiten hoher Energiepreise.

Europas größte energiewirtschaftliche Plattform findet mit ihren vier Energiefachmessen Intersolar Europe, „ees Europe“, „Power2Drive Europe“ und EM-Power Europe vom 14. bis 16. Juni auf dem Münchner Messegelände statt.
 

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