Elektroexporte legen im August 2022 zweistellig zu

Elektroexporte legen im August 2022 zweistellig zu

Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie sind im August 2022 zweistellig gewachsen. Sie erhöhten sich gegenüber Vorjahr um 15,8 Prozent auf 20,4 Milliarden Euro. „Wie zu erwarten war, haben sich die Exportzahlen der Branche damit im August ähnlich positiv entwickelt wie Auftragseingänge, Produktion und Umsatz“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Im Gesamtzeitraum von Januar bis August 2022 lagen die kumulierten Elektroausfuhren bei 156,8 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Produkte nach Deutschland legten im Vergleich zu den Ausfuhren erneut doppelt so stark zu: Mit 21,2 Milliarden Euro übertrafen die Importe im August 2022 ihr Vorjahresniveau um 30,1 Prozent. In den gesamten ersten acht Monaten dieses Jahres sind sie um 18,0 Prozent gegenüber Vorjahr auf 165,5 Milliarden Euro gestiegen. „Damit steuert der diesjährige deutsche Elektro-Außenhandel auf sein erstes Defizit seit der Jahrtausendwende zu“, so Gontermann.

Die Elektroexporte in die Länder der Eurozone lagen im August dieses Jahres bei 5,9 Milliarden Euro, ein Plus von 11,2 Prozent gegenüber Vorjahr. Hier stiegen insbesondere die Lieferungen in die Slowakei (+ 20,7 Prozent auf 230 Millionen Euro), nach Portugal (+ 20,3 Prozent auf 173 Millionen Euro) und Slowenien (+ 20,3 Prozent auf 82 Millionen Euro) um jeweils mehr als ein Fünftel. Aber auch bei den Ausfuhren in die Niederlande (+ 18,1 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro), nach Italien (+ 16,4 Prozent auf 808 Millionen Euro), Österreich (+ 12,3 Prozent auf 885 Millionen Euro) und Frankreich (+ 11,4 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro) gab es zweistellige Zuwächse. Während die Exporte nach Belgien (+ 5,2 Prozent auf 432 Millionen Euro) und Spanien (+ 4,6 Prozent auf 591 Millionen Euro) auch noch solide zulegen konnten, reduzierten sich die Lieferungen nach Finnland im August um 9,3 Prozent auf 167 Millionen Euro. Jene nach Irland verloren noch deutlicher (- 23,5 Prozent auf 87 Millionen Euro). In den ersten acht Monaten dieses Jahres beliefen sich die Branchenlieferungen in den Euroraum auf 50,7 Milliarden Euro, womit sie 7,3 Prozent über ihrem Vorjahreswert rangierten.

Die Elektroausfuhren in die Länder außerhalb der Eurozone kamen im August auf 14,5 Milliarden Euro (+ 17,8 Prozent zum Vorjahr). Vor allem die Branchenausfuhren nach Taiwan (+ 37,5 Prozent auf 313 Millionen Euro), in die Türkei (+ 35,6 Prozent auf 334 Millionen Euro), nach Rumänien (+ 35,0 Prozent auf 439 Millionen Euro), in die USA (+ 31,4 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro), nach Südkorea (+23,7 Prozent auf 317 Millionen Euro) und Ungarn (+21,8 Prozent auf 693 Millionen Euro) stiegen hier stark an. Zweistellig wuchsen auch die Lieferungen nach Polen (+ 19,7 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro), in die Schweiz (+ 19,2 Prozent auf 725 Millionen Euro), nach China (+ 16,5 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro) und Tschechien (+ 11,4 Prozent auf 871 Millionen Euro). Die Exporte ins Vereinigte Königreich (+ 8,1 Prozent auf 806 Millionen Euro) und nach Japan (+ 7,4 Prozent auf 261 Millionen Euro) erhöhten sich ebenfalls. Demgegenüber waren die Lieferungen nach Schweden (- 11,2 Prozent auf 400 Millionen Euro) rückläufig. „Weiter abwärts ging es auch für die Branchenausfuhren nach Russland und in die Ukraine“, sagte Gontermann. „Erstere gaben im August um 70 Prozent auf nur noch 96 Millionen Euro nach, letztere um 16 Prozent auf 41 Millionen Euro. Kumuliert von Januar bis August 2022 lagen die Ausfuhren in Drittländer bei 106,1 Milliarden Euro und somit 7,9 Prozent über Vorjahr.
 

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