Deutsche Elektroexporte sinken im September 2023 unter Vorjahreswert

Gesamtentwicklung im bisherigen Jahresverlauf aber mit positivem Vorzeichen

Zum dritten Mal in Folge liegen die Elektroexporte unter Vorjahresniveau, kumuliert ergibt sich für die ersten neun Monate 2023 ein Plus

Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie waren auch im September 2023 etwas rückläufig: Mit einem Wert von 20,8 Milliarden Euro lagen sie 2,8 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreslevel. „Dies war der dritte Monat mit einem Rückgang in Folge“, sagt ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. In den gesamten ersten neun Monaten dieses Jahres beliefen sich die aggregierten Elektrolieferungen ins Ausland auf 189,8 Milliarden Euro, woraus noch ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum resultierte. Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Produkte nach Deutschland gingen im September stärker zurück als die Exporte. Hier gab es ein Minus von fünf Prozent gegenüber Vorjahr auf 21,7 Milliarden Euro. Für die ersten drei Quartale 2023 steht aber auch bei den Importen weiter ein Zuwachs zu Buche, um knapp sieben Prozent auf insgesamt 201,4 Milliarden Euro.

Die deutschen Elektroexporte in die Industrieländer sind im September 2023 um fast drei Prozent gegenüber Vorjahr auf 13,7 Milliarden Euro gesunken. Ein zweistelliges Plus verzeichneten mit 16 Prozent die Ausfuhren in die Niederlande mit 1,3 Milliarden Euro. Auch stiegen die Exporte nach Spanien um rund 15 Prozent auf 742 Millionen Euro und auch Schweden verzeichnetet einen Zuwachs von fast 15 Prozent auf 473 Millionen Euro. Die Lieferungen nach Südkorea wuchsen um sechs Prozent auf 310 Millionen Euro, die nach Frankreich um fünf Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Die Exporte nach Belgien lagen noch knapp im Plus mit 0,4 Prozent auf 454 Millionen Euro gegenüber Vorjahr.

Elektroexporte nach USA und in die Schweiz fallen zweistellig

Verluste gab es dagegen bei den Branchenausfuhren ins Vereinigte Königreich mit rund einem Prozent auf 825 Millionen Euro, nach Italien ergab sich ein Minus von zwei Prozent auf eine Milliarde Euro. Die Exporte nach Österreich verzeichneten drei Prozent weniger auf 903 Millionen Euro, Taiwan fast vier Prozent auf 345 Millionen Euro. Die Lieferungen nach Japan sanken um sechs Prozent auf 255 Millionen Euro, nach Dänemark um sieben Prozent auf 258 Millionen Euro und nach Tschechien um zehn Prozent auf 801 Millionen Euro. Die Exporte in die USA in Höhe von 2,1 Milliarden Euro und in die Schweiz mit 692 Millionen Euro verfehlten ihre Vorjahresniveaus im September um jeweils elf Prozent. „Zwar war das Exportgeschäft mit den USA in den letzten Monaten sukzessive langsamer gewachsen, einen wirklichen Rückgang hatte es hier aber zuletzt vor gut zweieinhalb Jahren gegeben“, erläuterte Gontermann.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres lieferte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie Waren im Wert von 124 Milliarden Euro in die Industrieländer und damit 5,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. In die Gruppe der Schwellenländer wurden im September Elektroerzeugnisse im Wert von 7,1 Milliarden Euro geschickt. Das waren 3,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Dabei erhöhten sich die Elektroexporte in die Ukraine um fast ein Drittel auf 63 Millionen Euro. Auch die Lieferungen nach Mexiko konnten im September zweistellig zulegen auf 297 Millionen Euro. Weitere Zuwächse wurden für die Exporte nach Ungarn auf 722 Millionen Euro, Rumänien auf 467 Millionen Euro, in die Türkei auf 334 Millionen Euro, nach Polen auf eine Milliarde Euro und nach Indien auf 256 Millionen Euro vermeldet.

Elektroexporte nach China sinken um zwölf Prozent

Demgegenüber sanken die Ausfuhren nach Brasilien auf 142 Millionen Euro, Thailand auf 105 Millionen Euro, Malaysia auf 220 Millionen Euro und Südafrika auf 124 Millionen Euro. Die Lieferungen nach China fielen um zwölf Prozent auf zwei Milliarden Euro und nach Russland sogar um 54 Prozent auf 55 Millionen Euro. „Was bei Russland nicht weiter überraschen kann, heißt im Falle Chinas allerdings, dass eine Belebung weiter auf sich warten lässt“, so Gontermann. Kumuliert von Januar bis September 2023 stiegen die Branchenausfuhren in die Schwellenländer um 5,3 Prozent auf 65,8 Milliarden Euro.
 

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