Mit dem offiziellen Spatenstich in Lübbenau hat Schwarz Digits den Bau eines der modernsten Rechenzentren Europas begonnen. Auf dem 13 Hektar großen Gelände eines ehemaligen Kraftwerks investiert die IT- und Digitalsparte der Schwarz Gruppe bis Ende 2027 rund elf Milliarden Euro. Dies ist die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte. Somit soll eine unabhängige, sichere und leistungsfähige digitale Infrastruktur für Deutschland und Europa geschaffen werden.
Der erste Bauabschnitt des „Schwarz Digits Datacenter“ mit drei Modulen wird eine Anschlussleistung von rund 200 Megawatt erreichen. Das Rechenzentrum soll im Regelbetrieb vollständig mit Grünstrom betrieben werden und ist modular erweiterbar. Ab 2028 soll die entstehende Serverabwärme in das Fernwärmenetz des regionalen Energieversorgers eingespeist werden.
Digitale Infrastruktur für Europa
Stackit, der Cloud-Anbieter von Schwarz Digits, will in Lübbenau sein fünftes Rechenzentrum betreiben. Der Standort ist ein zentraler Bestandteil der strategischen Ausrichtung, sich als europäischer Hyperscaler zu positionieren. Ziel ist es, digitale Transformation, technologische Souveränität und regionale Verantwortung zu verbinden. „Deutschland braucht Rechenpower, wenn wir in der ersten Liga bei künstlicher Intelligenz mitspielen wollen. Denn nur mit leistungsfähigen Rechenzentren können wir KI-Anwendungen im großen Stile einsetzen und unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken. Ich freue mich, dass mit Schwarz Digits ein deutsches Unternehmen in den Heimatstandort investiert. Dieses Projekt zeigt: Wir haben das Können und die Kompetenzen, Deutschlands digitale Souveränität voranzubringen“, betont Dr. Karsten Wildberger, Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung.
Schwarz Digits plant bis zu 100.000 GPUs für KI-Anwendungen
Die Rechenleistung am Standort Lübbenau soll bis zu 100.000 GPUs umfassen. Eingesetzt werden diese unter anderem für KI-Inferenz und das Training großer Modelle. Damit unterstützt Schwarz Digits die strategischen Ziele der EU zur Förderung sogenannter AI Gigafactories. Zugleich verfolgt das Unternehmen einen breiten Ansatz zur Stärkung digitaler Souveränität: Mit Stackit als Open-Source-basierter Cloud-Plattform, der Sicherheitsmarke XM Cyber, strategischen Partnerschaften mit dem KI-Entwickler Aleph Alpha sowie dem Kommunikationsdienstleister Wire wird eine robuste digitale Infrastruktur aufgebaut, die sowohl dem öffentlichen als auch dem privaten Sektor zugutekommt.
Schwarz Digits reagiert auf wachsende Sicherheitsanforderungen
Christian Müller, Co-CEO von Schwarz Digits, erklärt: „Die Zunahme hybrider Bedrohungen in den letzten Jahren und einseitige digitale Abhängigkeiten sind für Unternehmen in ganz Europa ernstzunehmende Herausforderungen. Insbesondere kritische Infrastruktur gilt es deshalb zukünftig noch besser vor unerlaubten Fremdzugriffen zu schützen. Es ist daher unerlässlich für uns, massiv in hochmoderne und skalierbare Rechenzentren zu investieren.“
Rolf Schumann, ebenfalls Co-CEO von Schwarz Digits, ergänzt: „Für uns ist Lübbenau mehr als nur ein Rechenzentrums-Standort. Es ist ein zentraler Ankerpunkt für die gelebte digitale Souveränität Europas. Hier schaffen wir die unabhängige und sichere Infrastruktur, die es Unternehmen und Bürgern ermöglicht, die Kontrolle über ihre Daten zu behalten und unsere digitale Zukunft selbstbestimmt zu gestalten.“
Nachhaltige Standortentwicklung durch Brownfield-Nutzung
Neben technischer Exzellenz steht die nachhaltige Standortentwicklung im Vordergrund. Dazu wurde Gelände des ehemaligen Kraftwerks Lübbenau im Sinne einer Brownfield-Nutzung aufwendig zurückgebaut und renaturiert. Rund 20.000 Kubikmeter Beton und Steine, 110 Tonnen Stahl und 20 Tonnen Holz wurden sortenrein getrennt und in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt.
Klimafreundlicher Rechenzentrumsbetrieb bei Schwarz Digits
Zusätzlich zum Einsatz von Grünstrom setzt Schwarz Digits auf direkte Flüssigkühlung mit Abwärmenutzung. Die Server werden per „Direct Liquid Cooling“ über Umgebungsluft gekühlt, die entstehende Abwärme mit bis zu 50 Grad Celsius wird dem Fernwärmenetz zugeführt. Zudem erzeugen auf dem Campus verbaute Photovoltaikanlagen bis zu 520.000 Kilowattstunden erneuerbare Energie pro Jahr.