Deutsche Elektroindustrie: Zuletzt kaum Bewegung bei Aufträgen, Produktion und Umsatz

Deutsche Elektroindustrie: Zuletzt kaum Bewegung bei Aufträgen, Produktion und Umsatz

Im Juli 2019 lagen die Auftragseingänge in der deutschen Elektroindustrie um 1,9 Prozent unter ihrem Vorjahreswert. Die Inlandsbestellungen gaben um 1,0 Prozent nach, die Auslandsbestellungen um 2,5 Prozent. Bei letzteren standen sich ein starker Rückgang der Aufträge aus dem Euroraum (- 11,4 Prozent) und ein Bestellanstieg aus Drittländern (+ 3,5 Prozent) gegenüber. „Mit den Juli-Daten wurde die Entwicklung der Auftragseingänge im Vormonat nachträglich aufwärts revidiert, und zwar mit Vorzeichenwechsel von einem Minus zu einem Plus“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Damit ergibt sich jetzt für den kumulierten Zeitraum von Januar bis Juli dieses Jahres ein moderater Bestellrückgang um 1,5 Prozent gegenüber Vorjahr.“ Hier orderten inländische Kunden 0,9 Prozent und ausländische 1,9 Prozent weniger. Die Auftragseingänge aus der Eurozone nahmen um 4,1 Prozent ab, die aus Drittländern dagegen nur um 0,6 Prozent.

Die um Preiseffekte bereinigte Produktion der deutschen Elektrobranche hat sich im Juli 2019 kaum bewegt. Sie lag um knappe 0,6 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert. In den gesamten ersten sieben Monaten dieses Jahres ist ein Rückgang des aggregierten Branchenoutputs um 3,4 Prozent gegenüber Vorjahr aufgelaufen. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr lag der Rückgang noch bei vier Prozent. Ihre Produktionspläne haben die Elektrounternehmen im August leicht angehoben. Dennoch stehen 16 Prozent der Firmen, die ihren Output in den nächsten drei Monaten steigern wollen, 24 Prozent gegenüber, die hier eine Drosselung planen. Der Rest geht von einem gleichbleibenden Produktionsniveau aus.

Der Umsatz der heimischen Elektrofirmen ist im Juli 2019 um 1,8 Prozent gegenüber Vorjahr auf 16,0 Milliarden Euro gestiegen. Sowohl die Inlandserlöse (+1,1 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro) als auch die Auslandserlöse (+2,4 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro) erhöhten sich. Dabei zogen die Auslandsgeschäfte mit Kunden aus dem Euro- und dem Nicht-Euroraum mit gleicher Rate an (jeweils +2,4 Prozent). In den gesamten ersten sieben Monaten des Jahres beliefen sich die aggregierten Branchenerlöse auf 110,2 Milliarden Euro. „Damit lagen sie mehr oder weniger auf Vorjahresniveau“, so Dr. Gontermann. Sowohl der Inlandsumsatz (- 0,4 Prozent auf 51,7 Milliarden Euro) als auch der Auslandsumsatz (- 0,1 Prozent auf 58,5 Milliarden Euro) änderten sich kaum. Allerdings nahmen die Erlöse mit der Eurozone zwischen Januar und Juli um 1,7 Prozent (auf 21,8 Milliarden Euro) zu, wohingegen das Geschäft mit Drittländern um 1,2 Prozent (auf 36,7 Milliarden Euro) nachgab.

Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie ist im August weiter zurückgegangen. Dabei gab die aktuelle Lagebeurteilung vergleichsweise stärker nach als die allgemeinen Geschäftserwartungen. Während sich erstere aber noch knapp oberhalb der Null-Linie befindet, liegen letztere jetzt den sechsten Monat in Folge darunter.