Deutsche Elektroexporte im Juli nur leicht rückläufig

Elektroexporte

Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie sind im Juli 2023 nur leicht zurückgegangen. Laut Branchenverband ZVEI reduzierten sie sich zum Vorjahr um ein halbes Prozent auf 19,4 Milliarden Euro. „Es war erst der erste Rückgang seit Januar 2021“, sagt ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Kumuliert von Januar bis Juli 2023 kamen die nominalen Branchenausfuhren auf rund 147 Milliarden Euro, was einem Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. „Damit lagen die Exportzahlen für die zusammengenommenen ersten sieben Monate noch deutlich über ihrem Vorjahresniveau“, so Gontermann. Im gleichen Zeitraum haben die Elektroausfuhren dabei einen Anteil von 16 Prozent an den gesamten deutschen Warenexporten erreicht.

Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Güter nach Deutschland konnten ihren Vorjahreswert im Juli leicht übertreffen. Hier stand ein Zuwachs von einem halben Prozent auf mehr als 20 Milliarden Euro zu Buche. Im Zeitraum von Januar bis Juli dieses Jahres beliefen sich die Elektroeinfuhren auf 157 Milliarden Euro, womit sie gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent zulegten. Die Elektroexporte in die Eurozone erhöhten sich im Juli 2023 marginal gegenüber Vorjahr auf über sechs Milliarden Euro. Einen zweistelligen Zuwachs gab es bei den Lieferungen in die Slowakei, die um elf Prozent auf 225 Millionen Euro anzogen. Auch konnten die Ausfuhren in die Niederlande mit fünf Prozent auf über eine Milliarde Euro, nach Irland mit fast fünf Prozent auf 155 Millionen Euro und Österreich auf 853 Millionen Euro zulegen. Die Exporte nach Finnland stagnierten bei 160 Millionen Euro.

Leicht rückläufig entwickelte sich das Ausfuhrgeschäft mit Spanien auf 657 Millionen Euro und Belgien auf 402 Millionen Euro. Zudem mussten im Handel mit Frankreich und Italien auf jeweils eine Milliarde Euro und Portugal auf 196 Millionen Euro im Juli Rückgänge von rund zwei Prozent hingenommen werden, ebenso wie in Slowenien mit einem Minus von fast neun Prozent auf 70 Millionen Euro und in Griechenland mit rund elf Prozent auf 73 Millionen Euro.

Elektroexporte im Euroraum summieren sich bis Juli auf über 50 Milliarden Euro

In den ersten sieben Monaten summierten sich die deutschen Elektrolieferungen in den gesamten Euroraum auf über 50 Milliarden Euro, ein Zuwachs von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Branchenlieferungen in Drittländer sanken im Juli 2023 um ein knappes Prozent gegenüber Vorjahr auf 13 Milliarden Euro. Ein kräftiges Plus gab es hier bei den Ausfuhren in die Türkei mit 38 Prozent auf 391 Millionen Euro. Auch die Exporte in die USA stiegen mit einem Plus von acht Prozent auf über zwei Milliarden Euro, in die Ukraine mit sechs Prozent auf 46 Millionen Euro, nach UK mit vier Prozent auf 756 Millionen Euro. Nach Rumänien wurden marginale Zuwächse auf 411 Millionen Euro und nach Ungarn auf 624 Millionen Euro vermeldet. Dagegen gingen im Juli die Lieferungen in die Schweiz um ein Prozent auf 663 Millionen Euro, nach Taiwan um über zwei Prozent auf 304 Millionen Euro, nach Polen um mehr als drei Prozent auf 885 Millionen Euro, nach Japan um fünf Prozent auf 264 Millionen Euro, nach Schweden um sechs Prozent auf 335 Millionen Euro und nach China um acht Prozent auf mehr als zwei Milliarden Euro zurück. Sogar zweistellig fielen die Rückgänge bei den Exporten nach Tschechien mit minus elf Prozent auf 668 Millionen Euro und Südkorea mit minus zwölf Prozent auf 270 Millionen Euro aus.

„Die Branchenexporte nach Russland wurden im Juli weiter um mehr als die Hälfte auf 45 Millionen Euro gedrosselt und waren damit jetzt auch absolut geringer als die Lieferungen in die Ukraine“, ergänzt Gontermann. Von Januar bis Juli 2023 stiegen die Elektroexporte in die Länder außerhalb der Eurozone verglichen mit dem Vorjahr um sechs Prozent auf 97 Milliarden Euro.
 

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