Schmersal plant Einsatz von Recyclingmaterial in Sicherheitsschaltern

Erste Vergleichsprüfungen des Kunststoff-Instituts Lüdenscheid mit positivem Ergebnis

Sicherheitsschaltgeräte

Bei der Herstellung von Sicherheitsschaltgeräten mit Kunststoffgehäuse will die Schmersal Gruppe künftig Recyclingmaterial einsetzen. „Unser Ziel ist es, bei den im Spritzgussverfahren hergestellten Schaltern 20 Prozent Regranulat zu verwenden“, sagt Matthias Banaszek, Leiter Value Management und Innovationmanager bei Schmersal. Eine erste unabhängige Analyse zeigt mittlerweile, dass sich das Unternehmen auf einem guten Weg befindet, dieses Ziel zu erreichen.

Hinter dem Projekt steht die Nachhaltigkeitsstrategie von Schmersal mit dem Ziel, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Damit das eingesetzte Recyclingmaterial keinen Einfluss auf die Qualität der Sicherheitsfunktionen hat, hat Schmersal Vergleichstests beim Kunststoff-Institut Lüdenscheid in Auftrag gegeben. Dabei wurden Schalter aus reiner Neuware mit Schaltern verglichen, die zu 80 Prozent aus neuem Material und zu 20 Prozent aus Regranulat bestehen. Es wurden drei verschiedene Kunststoffe getestet: Ultramid, Hostaform und Frianyl. Die Ergebnisse des Kunststoff-Instituts Lüdenscheid liegen nun vor: Regranulate aus Ultramid und Hostaform können sofort eingesetzt werden. Bei Frianyl sind weitere produktbezogene Prüfungen erforderlich.

Schmersal strebt Serienfertigung von Sicherheitsschaltern mit Regranulat-Anteil an

Im Rahmen der Vergleichstests untersuchte das Kunststoff-Institut Lüdenscheid eine Reihe von Parametern mit normgerechten Prüfmethoden, wie zum Beispiel den Charpy-Schlagversuch nach DIN EN ISO 179-1, mit dem die Duktilität (oder Zähigkeit) eines Kunststoffs bestimmt wird. Oder die Dichtemessung nach DIN EN ISO 1183-1 sowie die Durchgangswiderstandsprüfung nach IEC 60093 zur Beschreibung des elektrischen Isolationsverhaltens. Ziel war es, nachzuweisen, dass Schalter aus Mischmaterialien widrigen Umwelteinflüssen ebenso gut standhalten wie solche aus reinem Neumaterial. Dies konnte für zwei Werkstoffe nachgewiesen werden. Als nächstes steht die Zertifizierung der Sicherheitsschalter durch den Tüv an. Dann ist der Weg frei für die Serienfertigung der Schalter mit Regranulat-Anteil. Damit wäre Schmersal nach eigenen Angaben der erste Hersteller, der Rezyklat in Sicherheitsschaltern verwendet.