Red Hat und Intel entwickeln Industrial-Edge-Plattform für Automatisierung im Shopfloor

Open-Source-Lösung unterstützt Aufbau intelligenterer und offenerer softwaredefinierter Fabriken

Industrial-Edge-Plattform für mehr Automatisierung von Fertigungsanlagen

Red Hat hat gemeinsam mit Intel eine neue Industrial-Edge-Plattform entwickelt, die einen modernen Ansatz für den Aufbau und Betrieb industrieller Steuerungen ermöglicht. Die Plattform verändert die Art und Weise, wie Fertigungsbetriebe arbeiten und skalieren, indem sie Standard-IT-Technologien in die Fabrikhalle bringt und Dateneinblicke in Echtzeit ermöglicht. Dadurch können Anbieter von industriellen Steuerungssystemen, Systemintegratoren und Fertiger bisher manuelle Aufgaben automatisieren. Dazu zählen auch Systementwicklung, -bereitstellung und -verwaltung, Reduzierung von Cybersicherheitsrisiken, Verbesserungen bei Prescriptive und Predictive Maintenance für mehr Agilität in der Fabrik, Co-Location von deterministischen und nicht-deterministischen Workloads sowie Verkürzung der Turnaround Time.

Intelligente Fabriken oder softwaredefinierte Anlagen spielen eine entscheidende Rolle bei der Beschleunigung der Innovationsgeschwindigkeit in der Industrie. Laut einem Bericht von McKinsey „hat die intelligente Fertigung das Potenzial, bis 2025 einen Wert von bis zu 3,7 Billionen Dollar zu erreichen und so Wachstum, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in allen Branchen voranzutreiben.“ Durch das Aufbrechen der Grenzen zwischen IT und OT können Fertiger die Zusammenarbeit mit neuen Funktionen stärken. Prozesse werden proaktiv unterstützt und beschleunigt. Gleichzeitig verfügen sie über die Flexibilität und Intelligenz, diese je nach Bedarf zu skalieren. Die Industrial-Edge-Plattform soll eine ganzheitliche Lösung liefern, die von der Echtzeit-Steuerung in der Fertigung über künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen bis hin zur vollständigen IT-Verwaltbarkeit reicht. Sie bietet den Herstellern eine größere Auswahl für Datengravitation oder Edge-to-Cloud-Architekturen und ermöglicht eine verbesserte Gesamtanlageneffizienz.

Um diesen Gedanken zu unterstützen, arbeiten Red Hat und Intel daran, Intel-basierte Plattformen und Intel Edge Controls for Industrial in aktuelle und zukünftige Versionen von Red Hat Enterprise Linux zu integrieren. Den Auftakt macht die Zusammenarbeit in Upstream-Linux-Communitys wie dem Fedora-Projekt und Cent-OS Stream. Die Kooperation erstreckt sich auf die Einbindung dieser Steuerungen und Plattformen in Red Hat Device Edge (Early Access), Red Hat Ansible Automation Platform und Red Hat Openshift, sodass Unternehmen von folgenden Vorteilen profitieren:

  • vollständig integrierte Echtzeitfunktionen vom Silizium bis zur Software, um die industrielle Automatisierung für vorhersehbare Leistungen zu unterstützen;
  • fortschrittliche Management- und Netzwerkautomatisierung zur ressourcenschonenden Bereitstellung und Verwaltung von Systemen sowie zur Vereinfachung der Erstellung und Verwaltung industrieller Netzwerke mithilfe von Tools, die auf offenen Standards basieren;
  • Skalierbarkeit und Flexibilität durch einen softwaredefinierten Plattformansatz, der eine portablere, skalierbarere Steuerung ermöglicht und die Anpassungsfähigkeit maximiert;
  • unterbrechungsfreier Betrieb durch in die Plattform integrierte Hochverfügbarkeits- und Redundanzmerkmale;
  • vereinfachte Integration von KI-Workloads mit der Möglichkeit, einen KI-Workload parallel zu einem Steuerungs-Workload laufen zu lassen, um die Hardwarekomplexität zu reduzieren und KI in die Lage zu versetzen, die Produktqualität, die Systemverfügbarkeit, den Wartungsbedarf sowie vieles mehr zu verbessern;
  • höhere Cybersicherheit durch die Beseitigung menschlicher Fehlerquellen mit automatisierten Patches und Updates, einer unveränderlichen Betriebssystemebene und einer Plattform, die auf gehärteten, produktionserprobten Komponenten basiert.

Zur Stärkung dieser Plattform will Red Hat in Zusammenarbeit mit Intel einen Echtzeit-Kernel bereitstellen, der eine konsistente Latenzzeit und einen reduzierten Jitter bietet und so die wiederholte Ausführung von Anwendungen mit größerer Zuverlässigkeit ermöglicht.

Vereinfachte Integration externer Hardware- und Softwarekomponenten

Die neue Industrial-Edge-Plattform soll auf offenen Standards und Community-getriebenen Produktentwicklungen basieren, um die Integration mit anderen Hardware- und Softwarekomponenten zu vereinfachen. Darüber hinaus tragen die Transparenz des Kerncodes sowie eine klare Roadmap und ein klarer Release-Zyklus dazu bei, dass Unternehmen wissen, wann neue Versionen verfügbar sind und welche Funktionen sie enthalten. Der Enterprise Developer Support von Red Hat unterstützt IT-Teams mit einer Entwickler-Toolchain, die unabhängig vom Bereitstellungsmodell oder -integrator für mehr Konsistenz sorgt und so die Qual der Wahl bei modernen Entwickler-Tools verringert.

Softwaredefinierte Fabriken im Betrieb

Neuerungen in der Fertigung wurden jahrzehntelang durch die Einschränkungen veralteter Industriesteuerungen und isolierter Organisationsstrukturen behindert. Mit der neuen Plattform profitieren Unternehmen von einem Open-Edge-System, das eine einfache Integration von Komponenten in eine benutzerfreundliche, zuverlässige Lösung für die industrielle Automatisierung ermöglicht. Branchenführer wie ABB, Schneider Electric und Codesys arbeiten bereits erfolgreich an der Implementierung der neuen Industrial-Edge-Plattform, um moderne industrielle Steuerungen aufzubauen.

Industrial-Edge-Plattform für Transformation von Fertigungsanlagen

Francis Chow, Vice President und General Manager, In-Vehicle Operating System and Edge von Red Hat, betont: „Von der Transformation traditioneller IT-Infrastrukturen bis hin zur Unterstützung softwaredefinierter Fahrzeuge bei der Bereitstellung skalierbarer digitaler Lösungen an der industriellen Edge kann Red Hat auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken, wenn es darum geht, nicht nur branchenübergreifend zu modernisieren, sondern auch Innovationen voranzutreiben. Jetzt hat sich Red Hat zum Ziel gesetzt, mit einer neuen Edge-Plattform in Zusammenarbeit mit Intel die gleiche Transformation in Fertigungsanlagen auf der ganzen Welt zu ermöglichen. Wir sind davon überzeugt, dass die nächste industrielle Revolution durch die Konvergenz von IT- und Betriebstechnologien auf der Grundlage von Open-Source-Software früher und schneller passieren wird.“ Christine Boles, Vice President der Netzwork and Edge Group und General Manager of Federal and Industrial Solutions bei Intel, ergänzt: „Seit Jahren arbeiten Intel und Red Hat zusammen, um eine Reihe von Branchen zu unterstützen und zu transformieren. Durch die Zusammenführung der Expertise von Red Hat bei der Bereitstellung von Cloud-to-Edge-Anwendungsplattformen und der Stärke von Intel bei Edge-to-Cloud-Computing-Plattformen, einschließlich industrieller Hardware und Software, stehen softwaredefinierte Funktionen und die Transformationsfähigkeit bereit, um den Anforderungen der heutigen Fertigung an Resilienz, Flexibilität und Zuverlässigkeit gerecht zu werden.“
 

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