Hochperformante Antriebslösung für multifunktionale Karton-Deckelungsanlage

Luft raus, Individualität rein

Der Deckelaufleger mit Kartonminimierung, Druck- und Etikettiereinrichtung ist U-förmig aufgebaut

Seit über 40 Jahren bietet Steinbach Errani maßgeschneiderte Komplettlösungen für die Endverpackung und Palettierung aus einer Hand. In dem Unternehmen mit Sitz in Langenfeld bei Düsseldorf sind zurzeit rund 25 Mitarbeiter beschäftigt. Die Produktpalette umfasst Etikettiermaschinen genauso wie Folienverpackungsmaschinen, Palettieranlagen, Deckelungssysteme und verschiedenste Kartonverpackungsmaschinen. Zunehmend entwickelt das Unternehmen auch maßgeschneiderte Sonderanlagen, insbesondere für die Versand- und Logistikbranche. Für die Klingel Gruppe wird ein Deckelaufleger mit Kartonminimierung gefertigt.

„Die Besonderheit unserer Anlage ist die hohe Toleranz gegenüber den Kartonabmessungen“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Wolfgang Pfeiffer. Ein wichtiger Aspekt, können doch zum Beispiel Kartons in der Dimension 400 mal 600 durchaus Abweichungen von zehn bis zwölf Millimetern in Länge und Breite haben. „Zudem können wir dank unseres Messerprinzips auch problemlos dickere Kartonagen verarbeiten“, ergänzt Herr Pfeiffer. So kann der Versender Standard-Kartons und -Deckel von beliebigen Lieferanten einsetzen, ist nicht auf einen speziellen Hersteller angewiesen.

Individuell bedruckte Deckel

Doch die neue Anlage bietet noch mehr Funktionen: Sie kann die Deckel auch individuell bedrucken. Hintergrund: Das Modeversandhaus vertreibt seine Waren inzwischen unter 15 verschiedenen Marken, die auch direkt auf dem Karton erscheinen sollen. Die bisherigen „Deckelaufleger mit Kartonminimierung“ von Steinbach Errani, die bereits beim Versender im Einsatz sind, verfügen daher über fünf Magazine für verschiedene Deckel. Die Deckel haben alle die gleiche Größe, sind jedoch unterschiedlich bedruckt. Über den Leitrechner bekommt die Maschine die Information, welcher Deckelzuschnitt für welchen Karton als nächstes benötigt wird. „Die Notwendigkeit, für jede Marke bzw. jedes Label einen eigenen Deckel vorrätig zu halten, bedeutet einen hohen Lageraufwand und auch die Beschaffung ist relativ teuer“, erläutert Herr Pfeiffer. „Einzigartiges Feature der Anlage ist es, dass die Deckel personalisiert beschriftet, bzw. individuell gestaltet werden können.“

Die Integration der Druck- und Etikettiereinheit bietet dem Versender große Vorteile: Er benötigt so nur noch einen Deckeltyp, den er palettenweise in die Anlage einsetzen kann. Zudem spart er durch den integrierten Etikettierer deutlich Platz im Versandbereich. „Auch beim Druckprozess ist es wichtig, geregelte Antriebe zu haben“, so Wolfgang Pfeiffer. „Denn der Drucker benötigt exakte Daten, in welchem Bereich er drucken kann.“

Einkabeltechnologie vereinfacht Anschluss und Inbetriebnahme

Insgesamt besteht das Antriebssystem aus zehn CM3C-Servormotoren mit Movidrive-Umrichtern, die von einem Movi-C Controller UHX gesteuert werden. Alle Komponenten sind über nur ein Hybridkabel miteinander verbunden, dass sowohl die Leistungsversorgung als auch die Datenübermittlung übernimmt. Bisher hatte Steinbach Errani bei ähnlichen Anlagen Resolver und Absolutwertgeber eingesetzt, zudem mussten unterschiedliche Geberkabel für Motoren mit und ohne Bremse verlegt werden. Dank der Einkabeltechnologie wird jetzt nur noch eine Leitung benötigt - einzig auf den richtigen Querschnitt muss geachtet werden. „Die Anlage sieht damit deutlich aufgeräumter aus“, so Pfeiffer. „Vor allem aber spart das System einige Stunden bei der Verkabelung und ermöglicht einen schnelleren Aufbau der Anlage beim Kunden.“

Hohe Performance, individuelle Anpassung

In der Summe hat Steinbach Errani mit dem Movi-C-Baukasten eine Lösung aus einer Hand, mit der alle Funktionen der hochkomplexen Anlage umgesetzt werden konnten. „Für uns besonders wichtig war die schnelle Kommunikation zwischen den Achsen“, fasst Pfeiffer zusammen. „Darüber hinaus konnten wir zusammen mit SEW-Eurodrive kundenspezifische Anpassungen realisieren, zum Beispiel eine spezielle Schnittstelle zur übergeordneten SPS.“ Er hat auch schon weitere Ideen für die Anlage: Mit Movi-C lässt sich leicht eine Zwischenkreislösung realisieren - und so zum Beispiel die Bremsenergie des 250 Kilogramm schweren Multifunktionskopfes als Antriebsenergie für andere Achsen nutzen. Damit schont man Energieressourcen und bringt den Umweltschutzgedanken in den industriellen Verpackungsmaschinenbau. Selbst der Begriff „eierlegende Wollmilchsau“ reicht dann bald nicht mehr für die Anlage aus.

Autor: Gunthart Mau, Referent Fachpresse, SEW-Eurodrive, Bruchsal
 

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