Nach Stagnation im Vorjahr: Welt-Elektromarkt erholt sich 2021 deutlich

Welt-Elektromarkt erholt sich 2021 deutlich

Der Weltmarkt für elektrotechnische und elektronische Güter kam im vergangenen Jahr auf 4.603 Milliarden Euro. „Damit hat er sein 2019er Niveau trotz Corona-Pandemie halten können“, so ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Vor allem durch Zuwächse in China, aber auch einigen anderen asiatischen Ländern wie Südkorea, Taiwan oder Vietnam, konnte ein Rückgang verhindert werden.“ Für das laufende Jahr erwartet der Verband ein Plus von neun Prozent, das dabei auch von Basiseffekten getrieben wird. 2022 sollte der Welt-Elektromarkt, der zu den größten Industriegütermärkten zählt, um sechs Prozent zulegen können.

Auf Asien entfielen im vergangenen Jahr mit 2.896 Milliarden Euro 62,9 Prozent des globalen Elektromarktes. Nach seinem immer noch leichten einprozentigen Anstieg 2020 könnte der asiatische Markt 2021 um zehn Prozent und damit unter allen Kontinenten am kräftigsten zulegen. Für 2022 geht der ZVEI hier von einem Wachstum um sieben Prozent aus. Der chinesische Markt - mit 1.898 Milliarden Euro und einem Weltmarkt-Anteil von 41,2 Prozent der mit weitem Abstand größte Ländermarkt - sollte nach seinem letztjährigen Plus von vier Prozent 2021 um elf und 2022 um noch einmal acht Prozent expandieren können. In Japan ging der Elektromarkt im vergangenen Jahr schätzungsweise um sechs Prozent auf 296 Milliarden Euro zurück und nahm mit einem Anteil von 6,4 Prozent die dritte Position im globalen Ranking ein. Für dieses Jahr wird hier wieder ein Wachstum von sechs Prozent erwartet, für 2022 ein geringeres von drei Prozent. Der Elektromarkt in Südkorea konnte 2020 vier Prozent hinzugewinnen und so 191 Milliarden Euro erreichen. Er belegte mit einem Anteil von 4,2 Prozent Position vier in der Welt. Für dieses Jahr wird hier mit einer Steigerung um sechs Prozent und für das kommende mit einem Plus von vier Prozent gerechnet.

Der gesamt-amerikanische Elektromarkt ist 2020 nach vorläufigen Berechnungen des ZVEI um drei Prozent auf 852 Milliarden Euro geschrumpft. Sein Anteil am globalen Markt belief sich damit auf 18,5 Prozent. Die Erholungsaussichten für 2021 liegen bei plus neun Prozent. Im Jahr 2022 könnte der Markt auf dem Kontinent noch einmal um fünf Prozent zulegen. Für den US-amerikanischen Markt – der 2020 um ein Prozent auf 611 Milliarden Euro nachgab und weltweit die zweite Position im Länderranking einnahm - ist für dieses Jahr ebenfalls mit einem Plus von neun Prozent zu rechnen und im kommenden mit einem Wachstum von fünf Prozent.

In Europa fiel der Marktrückgang 2020 mit minus drei Prozent so hoch aus wie in Amerika. Mit 743 Milliarden Euro macht der europäische Elektromarkt noch 16,1 Prozent des Weltmarktes aus. Dieses Jahr könnte er der ZVEI-Prognose zufolge um sieben Prozent zulegen und im kommenden Jahr um sechs Prozent. Für die Märkte in der EU und in der Eurozone erwartet der Verband die gleichen Zuwachsraten. Der deutsche Markt für elektrotechnische und elektronische Erzeugnisse gab im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 120 Milliarden Euro nach, blieb mit einem Anteil von 2,6 Prozent aber der fünftgrößte der Welt. Für 2021 rechnet der ZVEI mit einem Anstieg um sechs Prozent. „Das ist etwas weniger als die acht Prozent Zuwachs, die wir dieses Jahr für die deutsche Produktion erwarten“, sagte Gontermann. Für 2022 geht der ZVEI von einem Marktwachstum um sieben Prozent auf dann 136 Milliarden Euro aus.