Die deutsche Elektroindustrie hat sich im September 2025 deutlich belebt. Die Auftragseingänge stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 Prozent. Der Inlandsmarkt legte um 10,3 Prozent zu, aus dem Ausland kamen 8,6 Prozent mehr Bestellungen. Besonders stark war der Zuwachs aus dem Euroraum mit plus 14,7 Prozent, die Aufträge aus Drittländern wuchsen um 5,8 Prozent. Für die ersten drei Quartale ergibt sich damit ein Auftragsplus von 4,2 Prozent.
Export treibt Nachfrage in der Elektroindustrie
Zwischen Januar und September 2025 wurde das Wachstum der Elektroindustrie fast ausschließlich vom Auslandsgeschäft getragen. Während die Inlandsorders um 2,8 Prozent zurückgingen, stiegen die Auftragseingänge aus dem Euroraum um 8,1 Prozent. Die Bestellungen aus dem restlichen Ausland legten sogar um elf Prozent zu. Dies ist ein starker Treiber für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der Branche.
Produktion nähert sich Vorjahresniveau
Die reale, preisbereinigte Produktion der Elektroindustrie stieg im September 2025 um 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Nachträgliche Aufwärtskorrekturen für August reduzieren das Produktionsminus für die ersten drei Quartale auf nur noch 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit stabilisiert sich die Fertigung nach einer schwächeren ersten Jahreshälfte.
Elektroindustrie steigert Umsatz durch Auslandsmarkt
Im September 2025 erzielte die Elektroindustrie einen Gesamtumsatz von 20,7 Milliarden Euro, das entspricht einem Anstieg von 9,3 Prozent im Vorjahresvergleich. Der Inlandsumsatz wuchs auf 9,9 Milliarden Euro um mehr als zehn Prozent. Auch der Auslandsumsatz legte zu: auf 10,8 Milliarden Euro, ein Plus von mehr als acht Prozent. Innerhalb der Eurozone lagen die Umsätze bei 4,2 Milliarden Euro. Dies ist ein Zuwachs von 16,4 Prozent. Außerhalb Europas stieg der Umsatz um 4,3 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Kumuliert erreichte die Branche von Januar bis September einen Umsatz von 165,5 Milliarden Euro. Dies ist ein Plus von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während sich der Umsatz im Inland mit minus ein Prozent leicht rückläufig entwickelte, konnte der Auslandsumsatz mit einem Plus von 3,9 Prozent deutlich zulegen.
Geschäftsklima in der Elektroindustrie verbessert sich leicht
Die Kapazitätsauslastung der Elektroindustrie stieg im Oktober auf 78,2 Prozent. Damit bleibt sie aber unter dem langjährigen Mittel. Die Auftragsreichweite verkürzte sich leicht auf 3,9 Monate. Gleichzeitig entwickelten sich Produktions- und Beschäftigungspläne uneinheitlich: Erstere nahmen leicht zu, letztere gingen zurück. ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann erklärt: „Die insgesamt immer noch fehlende klare Richtung zeigt sich unter anderem auch bei den Produktions- und Beschäftigungsplänen. Sie entwickelten sich im Oktober nämlich entgegengesetzt: Während erstere leicht stiegen, gaben letztere nach." Mehr als 40 Prozent der Unternehmen leiden unter Auftragsmangel, der damit weiter das derzeit größte Produktionshemmnis bleibt.
Trotzdem hellte sich das Geschäftsklima der deutschen Elektroindustrie im Oktober spürbar auf. Nach dem deutlichen Rücksetzer im Vormonat hat es sich wieder erholt: So wurden sowohl die aktuelle Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen besser beurteilt. Diese zogen sogar recht stark an und schafften es erneut über die Nulllinie. Die spezifischeren Exporterwartungen fielen im Oktober ebenfalls etwas günstiger aus als im September.