25 Prozent Zuwachs: Leuze erzielt 2022 rund 323 Millionen Euro Umsatz

Wachstumstreiber Asien

Leute Hauptverwaltung in Owen

Wachsen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten - diese Ziel hat sich Leuze auf die Fahne geschrieben. Trotz Ukraine-Krieg, gestörter Lieferketten, Corona-Krise sowie den daraus resultierenden Herausforderungen in China konnte der Sensorhersteller seine ehrgeizigen Wachstumsziele für 2022 übertreffen. Verglichen zu 258 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2021 hat das Unternehmen 2022 einen Umsatz von knapp 323 Millionen Euro erzielt. Das entspricht einem Umsatzzuwachs von 25 Prozent.

Mit fast 30 Prozent Zuwachs war die Region Asien letztes Jahr erneut wieder Spitzenreiter in der Umsatzentwicklung von Leuze. Auch in Europa wurden mit Steigerungen um die 20 Prozent die höchsten Zuwächse seit Jahren generiert. Der Auftragsbestand ist nach Unternehmensangaben vier bis fünf Mal höher als üblich. Ulrich Balbach, CEO der Leuze Electronic-Gruppe, sagte im Rahmen der Jahrespressekonferenz 2023: „Das zeigt, dass nicht nur wir volle Auftragsbücher haben, sondern dass es auch unseren Kunden gut geht. Selbst wenn wir für das erste Halbjahr 2023 zurückgehende Auftragseingänge erwartet haben, sind wir immer noch weit weg von einer Rezession. Vielmehr laufen die Auftragseingänge aktuell besser als erwartet und sollten im Sommer dann wieder ihre gewohnten Größenordnungen erreichen.“

Im Jahr 2020 hatte Leuze verkündet, den Umsatz bis 2025 zu verdoppeln. Laut Balbach sei das Unternehmen seinem erklärten Wachstumsziel einen deutlichen Schritt nähergekommen. Mit Sensorlösungen in der Automatisierungstechnik fokussiert sich der Hersteller auf Industrien innerhalb des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Anforderungen an die Verfügbarkeit von Anlagen und damit Wirtschaftlichkeit wächst zunehmend. Und damit auch die Erwartungshaltung an die Sensorik. Die Verpackungsindustrie ist für Leuze eine wichtige Fokusindustrie. Bei der automatisierten Verarbeitung und Verpackung von Lebensmitteln oder Pharmazeutika sind die Anforderungen an Hygiene, Robustheit, Schnelligkeit und Arbeitssicherheit hoch, da Produkte und Produktverpackungen ständig wechseln. Auch die Industriebereiche Intralogistik, Werkzeugmaschinen, Automobil und die Laborautomation spielen eine wichtige Rolle.

Gestörte Lieferketten und Gegenmaßnahmen

Eine der größten Herausforderungen sind trotz voller Auftragsbücher gleichzeitig zunehmende Allokationen und Shortages von Rohstoffen und Bauteilen sowie Engpässe in den Lieferketten. Um Kunden rechtzeitig zu beliefern, wurden Rohmaterialbestände signifikant erhöht und längerfristige Verträge mit Lieferanten geschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr sieht Leuze aktuell eine leichte Entspannung im Bereich der Bauteileknappheit. Auch Redesign von Produkten soll für eine verbesserte Lieferfähigkeit sorgen.

Leuze verdoppelt Fertigungskapazitäten

Laut Ulrich Balbach plane das Unternehmen, bis Ende dieses Jahres die Fertigungskapazitäten weltweit zu verdoppeln. In Malaysia wurde im Sommer des letzten Jahres ein neues Leuze-Werk eröffnet. Auch werde weiterhin in dezentrale internationale Strukturen investiert, vermehrt auch in der westlichen Hemisphäre. Um die Logistikkosten möglichst gering und die Lieferwege kurz zu halten, setzt Leuze auf die Belieferung aus internationalen Fertigungsstätten. Auf vier Kontinenten wird produziert, weltweit ist das Unternehmen mit eigenen Standorten in Form von technologischen Kompetenzzentren, Vertriebsgesellschaften und Produktionsstätten sowie über Distributoren vertreten.

Neue Führungsstruktur

Abschließend betonte der Vorstandsvorsitzende, dass Leuze systematisch begonnen habe, die durch das starke Wachstum erreichte, neue Größenordnung des Unternehmens auch organisatorisch auf eine breitere Basis zu stellen: mit den zwei weiteren Geschäftsführern Dr. Henning Grönzin als CTO sowie Helge Held, CFO und kaufmännischen Geschäftsführer. Balbach selber werde sich in der kommenden Zeit aus der operativen Geschäftsführung bei Leuze zusehends zurückziehen und diese Themen an seine beiden Kollegen übergeben.